born in 1943, died in 1977

In General
These seven paintings, which were executed between 1965 and 1969, represent Palermos early work. It is true that they are a response to those American painters who reject any notion of the painting as dependent (by which they mean not only to the painting’s dependence as a depiction of something in nature, but also the internal dependence of the subject upon the body of the painting); nevertheless the vulnerability of these individual forms ensures that they remain rooted in the European art Tradition.

Daydream I
Geometric form also plays as in Grey Disk an important role in Daydream. In this instance it is a black and green triangle, which we encounter in two different states: in the left hand section of the work the triangle is painted on to a cushion-like background, while the right hand section is itself a triangular shape to which paint has been applied; here (as in Grey Disk) subject and form coincide. Whether the connection between the two triangles is to be understood as the relationship between dream and reality, or in a figurative sense as the relationship between picture and subject, is something the viewer must decide.

These seven paintings, Grey Disk, Daydream I, Softspeaker, Untitled, Green/Green, Black/Black and Butterfly II, demonstrate in quite different ways how colour alone may be used to set aesthetic standards, for the relationships of the colours within the room are as important as the colours themselves: lacking frames, the paintings coalesce into a cosmos of signs, and pour energy into the place where they hang; this energy is experienced by the viewer as aesthetic process. Now that these paintings, which did not originally belong together, are collected in one room, they form an unmistakable situation within the space, which could tell a story.

German text by Bernhart Schwenk / Translation by Barbara Norden
(Extract - Full printed version available in the Museum)
MMK - Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main



Allgemeines
Die zwischen 1965 und 1969 entstandenen sieben Bilder repräsentieren das frühe Werk von Palermo. Zwar antworten sie bereits auf die radikalen Gedanken jener amerikanischen Maler, die jede Abhängigkeit des Bildes verweigern, und zwar sowohl die des Bildes als Abbild der Natur als auch - innerbildlich betrachtet - die Abhängigkeit des Bildmotivs vom Bildleib, bleiben aber in der Verletzlichkeit ihrer individuellen Einzelforrn letztlich in der europäischen Kunsttradition verwurzelt.

Tagtraum I
Die geometrische Form spielt wie in Graue Scheibe auch im Tagtraum eine wesentliche Rolle. Hier ist es ein schwarzgrünes Dreieck, das uns in zwei verschiedenen Zuständen begegnet: im linken Teil der Arbeit auf einem kissenartigen Untergrund als ein gemaltes, im rechten Teil als ein bemaltes Dreieck, in dem (wie bei der Grauen Scheibe) Bildmotiv und Bildgestalt übereinstimmen. Ob der Zusammenhang zwischen den beiden Dreiecken als Beziehung von Traum und Wirklichkeit oder im übertragenen Sinne als Verhältnis von Bild und Abbild zu deuten ist, mag der Betrachter entscheiden.

Die sieben Bilder, Graue Schiebe, Tagtraum I, Leisesprecher, Ohne Titel, grün/grün, schwarz/braun und Schmetterling II, zeigen auf ganz unterschiedliche Weise, wie allein mit Farbe ästhetische Maßstäbe gesetzt werden können, denn genauso wichtig wie die Farben sind deren Beziehungen im Raum: In ihrer Rahmenlosigkeit verdichten sich die Bilder zu einem Zeichenkosmos, laden den Ort ihrer spezifischen Setzung mit einer Energie auf, die als ästhetischer Prozeß im Sehakt des Betrachters erfahrbar wird. Ursprünglich nicht zusammengehörig, aber nun in einem gemeinsamen Raum versammeln, gestalten diese Bilder ein unverwechselbares Raumbild, das eine Geschichte erzählen könnte.

Text von Bernhart Schwenk
(Auszug - Der vollständige Text ist als Informationsblatt beim Museum erhältlich)
MMK - Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main

Schwenk, Bernhart/Meschede, Friedrich/Reck, Hans Ulrich: Blinky Palermo. Verlag Wilk, Friedrichsdorf, 1990.
ISBN: 3-88270-451-9