Artist | Walter Hanusch (*1934)

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Biography

Biography

1934 geboren in Frankfurt am Main
1958 Entscheidung künstlerisch zu arbeiten, Schwerpunkt Zeichnungen
1963 - 70 Wohnung und Atelier in 9 qm großem Dachzimmer in Frankfurt; es entstehen erste Monsterobjekte hinter Gittern
1970 - 73 Umzug in ein Hochhaus in der Nordweststadt Frankfurts, erste Gefängnisse und isolierte Zustände werden aus Schubladen, Paletten, Ballenbrettern und Zigarrenkisten als Tafelbildersatz gebaut
Seit 1973 Unterkunft in einem Gewerbegebäude an der Peripherie Frankfurts
Einrichtung einer Druckwerkstatt für Lithographie und Radierung
1978 Das Galeristenehepaar Gierig interessiert sich für die "Kästen"
Ab 1981 setzt sich die Galerie exklusiv für seine Arbeit ein
1980 Suche nach neuen Formulierungen über das Medium Schrott;
Einrichtung einer Metallwerkstatt
1981 Sensationeller Verkaufserfolg: alle bislang entstandenen Schrottfiguren werden verkauft
1985 es entstehen erste plastisch gestaltete Großfiguren
Seit 1986 unregelmäßige Lehraufträge an der Städel Kunstakademie, Frankfurt, für Drucktechnik; weitere Lehraufträge in Trier und Giessen

Solo Exhibitions

Solo Exhibitions

1980 Zimmergalerie des Schriftstellers Adam Seide, Frankfurt am Main
1981 Galerie Timm Gierig - Frankfurt (l. Katalog: "Die Kästen")
1982 Kunsthalle Darmstadt
1983 Kunstverein Wolfenbüttel
1984 Studio 51 - Galerie der Aufbau AG der Stadt Frankfurt: "Walter Hanusch zum 50. Geburtstag", Schrottplastik
1986 one man show - ART-17'86, Basel bei Timm Gierig - Frankfurt
1987 Galerie Raab, Fulda
1988 Galerie Timm Gierig - Frankfurt / Leinwandhaus
1992 Studio 51 - Galerie der Aufbau AG der Stadt Frankfurt am Main
1994 Galerie Timm Gierig - Frankfurt / Leinwandhaus: Retrospektive zum 60. Geburtstag (2. Katalog: Die Plastik
1997 Studio 51 - Galerie der Aufbau AG der Stadt Frankfurt am Main

Group Exhibitions

Group Exhibitions

1981 Internationaler Kunstmarkt, Köln
1982 Kunstmesse ART 13'82, Basel
1982 Internationaler Kunstmarkt, Düsseldorf
1982 Buchmesse Frankfurt
1983 Internationaler Kunstmarkt, Köln
1983 Kunstmesse ART 14'83, Basel
1983 Buchmesse Frankfurt
1984 Kunstmesse ART 15'84, Basel
1985 Galerie Timm Gierig - Frankfurt / Leinwandhaus "Neue Zeichnung" aus Frankfurt; Zyklus "Männerklo" (Katalog)
1985 Kunstmesse ART 16'85, Basel
1985 Buchmesse Frankfurt
1989 1. Kunstmesse ART-Frankfurt
1990 Kunstverein Speyer "Kunst aus Frankfurt" (Katalog)
1991 Galerie am Schlachthof C.W. Radetzky + Timm Gierig - München: "Drei aus Frankfurt"
1992 Kunstmesse ART-Frankfurt
1993 ART-Cologne, Köln; auch 1984, 1985, 1987, 1989, 1991, 1996
Große Kunstausstellung, Düsseldorf; auch 1985, 1986, 1987, 1988, 1989, 1990, 1992, 1994

Public Collections

Public Collections

Stadt Frankfurt am Main
Aufbau AG der Stadt Frankfurt am Main
Städtische Bücherei, Frankfurt am Main
Städtische Museen, Heilbronn DASA
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund
Arbeiten befinden sich in zahlreichen Sammlungen in Westdeutschland und in der Schweiz.
Bis auf wenige "Kästen" befinden sich alle in der Sammlung Lieselotte und Timm Gierig.

Bibliography (selection)

Bibliography (selection)

Walter Hanusch - Transformationen Eisen, Holz und Schrott; Vorwort von Gerhard Kilger, Text von Dieter Ronte und Timm Gierig, DASA-Galerie-Dortmund, 2000 (Ausstellungskatalog)

About the work (deutsch)

About the work (deutsch)

Walter Hanusch
Es gibt sie also doch, die Stillen, die Schweigenden, die aus ihrer bürgerlichen Existenz ausbrechen, um Künstler zu werden, zu visualisieren, zu bilden, um zugleich auch Bildung zu betreiben, d.h. andere, nicht geahnte Erkenntnisse zu vermitteln. Es sind jene, die Kunst und Leben gleichsetzen, die wissen, dass in jedem Menschen Kreativität steckt, so als ob, um Beuys zu zitieren, jeder Mensch ein Künstler ist. Doch sie wissen auch, die Akademien zu meiden, sie wollen sich nicht akademisch korrumpieren lassen.

In Frankfurt ist ein' im Stillen Agierender seit vielen Jahren der Künstler Walter Hanusch, geboren 1934, der sich erst 1958 entscheidet, künstlerisch zu gestalten, Gestaltungen zu produzieren, deren Schwerpunkt Zeichnungen sind. Er geht über das Papier, die Unmittelbarkeit, er versucht, selbst seine eigene Kreativität in nuce zu verstehen, er sucht die prima idea, wie es die Renaissance genannt hat, die erste Idee. Dazu reichte eine Wohnung, die zugleich Atelier ist, ein großes Dachzimmer von 9 qm in Frankfurt.

Doch hier entstehen auch die ersten Monstren hinter Gittern, die erzwingen einen Umzug. Denn Walter Hanusch offenbart sich weniger der Reproduktion durch die Zeichnung, er widmet sich neuen Monstren aus unbekannten Gegenständen, die er findet, aus denen er Kunstfiguren macht, die jenseits des Angepassten agieren. Er operiert in den Kästen, in die er alles zwingt, wortwörtlich und faktisch genommen. Er schweißt und schmiedet, er sucht und findet, er erkennt und formt.

Hanusch kämpft mit sich und seiner Umwelt. Aus dem Kampf mit sich agieren ungeheure Energien, die ihn zu dem neuen Werkstoff bringen. Wie es van Gogh in seinem Brief an seinen Bruder Theo genannt hat, die Schrottplätze sind die wahren Paradiese für den Künstler! Alles dort ist transitorisch, wird nicht mehr gebraucht, ist als etwas Weggeworfenes sozusagen nicht mehr für die Funktion bestimmt. Der Gegenstand ist freigesetzt, deswegen darf er verrosten, kann er verbogen sein, darf er zerfressen werden, getreten, gepresst, ohne Hoffnung, er wird Schrott, aber der Schrott ist sozusagen die Reinkultur, wie es Timm Gierig 1994 formuliert hat. Im Kunstwerk verlieren sich alle ursprünglichen Funktionalitäten.

Die Aufnahme von Schrott in ein künstlerisches Oeuvre ist keine Erfindung von Hanusch, es beginnt im Grunde genommen bei Schwitters, Picasso, den Suprematisten usw. Der Abfall wird als Abfall erkannt, aber er muss durch den Künstler ästhetisch recycelt werden. Es kann nicht sein, dass wir einfach alles wegwerfen, Gegenstände oder, wie es unser Jahrhundert gezeigt hat, auch Menschenleben, die einfach vernichtet werden. Das Grauen und das Leiden sind im überwirklichen Sinne bei Hanusch festgehalten.

Doch er verformt die Gegenstände, er sieht sie neu. Es ist kein Wunder, dass Jean Tinguely von der Kunst von Walter Hanusch so begeistert war. Es geht nicht um das Déjà-vu, um das Readymade oder das Objet trouvé, durch die Uminterpretation eines Künstlers durch Signierung. Bei Hanusch bleibt alles Arbeit, weitere Verformung, Ausbruch, Expression, um die inneren Bindungen immer wieder zu sprengen.

Jede Arbeit von Hanusch ist zugleich Prozess, Anfang und Ende, ist Transitorium, ist Ausdruck und Gefühl, ist Exhibition und Innerlichkeit. Jede Arbeit zeigt einen Blick in das Atelier, in den Arbeits- und Werkprozess, der voller Objektivität ist, da er alles anders versteht, als es die Gesellschaft erlaubt. Hanusch ist somit ein Arbeiter als Zauberer, ein Verwandler. Die Ausstellung in Dortmund ist richtig, wichtig und genau dort, wo sie der Künstler selbst gerne verortet. Kunst ist nicht elitärer Augenschein, sondern unmittelbares menschliches Bedürfnis, um mit den Leiden der Menschheit neue Überwindungsstrategien zu visualisieren.

Dieter Ronte Bonn, September 2000

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Venue types: Gallery / Museum / Non-Profit / Collector
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(no. of shows) - all shows - Top 100
Klaus Staudt (1)- 92
Karl Marx (1)- 8
Hartwig Ebersbach (1)- 40
Wolfgang F. Klee [Wokleh] (1)- 10
Exhibitions by type
7:   5 / 0 / 2 / 0
Venues by type
4:   2 / 0 / 2 / 0
Curators 1
artist-info records Nov 1981 - Jan 2012
Countries - Top 1 of 1
Germany (6)
Cities 1 - Top of 1
Frankfurt am Main (7)
Venues (no. of shows ) Top 4 of 4
Galerie Timm Gierig (4)
Studio 51 (1)
Galerie Schamretta (1)
Marielies Hess-Stiftung Hessischer Rundfunk (1)
Curators (no. of shows) Top 1 of 1
Adam Seide(2)
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Galerie Schamretta S Nov 2011 - Jan 2012 Frankfurt am Main (57) +0
Studio 51 G Feb 1997 - May 1997 Frankfurt am Main (5) +0
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Walter Hanusch

 - Skulpturen, Zeichnungen
Marielies Hess-Stiftung Hessischer Rundfunk S Dec 1994 - Jan 1995 Frankfurt am Main (82) +0
Galerie Timm Gierig G Jan 1994 - Apr 1994 Frankfurt am Main (49) +0
Galerie Timm Gierig G Jan 1989 - Apr 1989 Frankfurt am Main (49) +0
Galerie Timm Gierig S Feb 1983 - Mar 1983 Frankfurt am Main (49) +0
Seide, Adam (Curator)       +0
Galerie Timm Gierig S Nov 1981 - Dec 1981 Frankfurt am Main (49) +0
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