Artist | Giò di Sera

https://www.artist-info.com/artist/Gio-di-Sera

See also page on

Artist Portfolio catalog and text Artist Portfolio Catalog

Image Artist Title Year Material Measurement
Giò di Sera 0

Close

Giò di Sera

Year 0
Technique
Measurement (H x W x D)
Copyright
Courtesy J.W.Wewerka Galerie, Berlin
Description
Sort No. 0
Modified 2002-01-06 10:47:42
Image file 4965.gif

Biography

Biography

1964 geboren in Castellammare di Stabia/Neapel, Italien
1985 Umzug nach Berlin
1987 Gründung des Istituto Napoletano di Cultura in Köln mit Al Hansen (Fluxus)
1993 Gründung des „Radio Kanaka Internetional“ als Radio-Show bei Kiss FM, seit 98, bei Radio Multikulti
1993 - 94 „Mete-Eksi-Fond“-Auszeichnung für die friedliche Zusammenarbeit deutscher und ausländischer Jugendlicher, Berlin
1994 Konzeption und Organisation der Gruppenausstellung mit Neco Celik „Street 94 – The Posse Effect“, Kunstamt Kreuzberg/Akademie der Künste im Rahmen von „X-94“, „to stay here is my right posse“, Berlin
1995 Gründung der Vulcano Art Factory, Berlin
1997 Künstlerischer Leiter von X FM Eventure Radio, parallel zur Documenta X, Kassel
1999 Start des Projekts BERLINAPOLI als multimedialer Austausch zwischen jungen Künstlern aus Berlin und Neapel
2000 Gründung der „ LUMINAUTEN“ Licht Projekte

Solo Exhibitions (selection)

Solo Exhibitions (selection)

1986 Asylikonen, Galerie Endart, Berlin
1987 Vedi Napoli e poi muori – Neapel sehen und dann sterben, Dante Connection, Berlin
1988 Haus am Check Point Charlie, Berlin/Galerie Schulz
1989 Post Fata Resurgo, Galerie Loulou Lasard, Berlin;
1989 Recycled Time, Galerie Arndtstraße, Berlin
1991 Di Sera Segni, Galerie M. Cabrera, 20. Jahre Haus der Kultur, Oaxaxa, Mexiko
1992 Zitrolux, Wantart-Kunstwettbewerb, Berlin
1995 Chi è Giò – Wer ist Giò?, Cornelissen Galerie, Georgenborn, Wiesbaden;
1996 Pepolone Art (West Power Brain), Werkstatt der Kulturen, Berlin;
1996 Nineties Classics, Galerie Wolf, Berlin
1997 J. Monnet-Haus, Europäisches Informationszentrum, Berlin;
1997 Cuore Motus, Künstlerhof Buch der Akademie der Künste, Berlin;
1997 BerliNapoliart, Dock IV, parallel zur Documenta X, Kassel;
1997 BerliNapoli, Kunstamt Kreuzberg/Bethanien, Berlin;
1997 Die Schatz Kiste der Zukunft der Kinder (international Projekt von P.Hoffman ). Gestaltung und Objekte Deutsche Kiste Di Sera;
1998 BerliNapoli, Museo città della Scienza, Napoli
1999 Millennium Classics, Galerie Renate Kammer, Hamburg
2001 „2001“, Wewerka Galerie, Berlin
2001 „ Heliolux“ Lights on the road, Berlin

Group Exhibitions (selection)

Group Exhibitions (selection)

1986 Italienische Kulturwoche Berlin, Die Etage, Berlin;
1986 Reflexe und Formen, Fase D-Productions, Die Etage, Berlin;
1986 D´Ammora-Cicalese-Di Sera, Circolo Nautico di Stabia, C. Di Stabia, Italien
1987 Die Anweisung, 750 Jahre Berlin, Werbeflächenbemalung unter den Yorkbrücken und am Wittenberplatz, Berlin
1988 Im Rahmen der Kunstmeile Kurfürstendamm, Berlin
1989 Box Ausstellung, Künstlerhaus Bethanien, Berlin;
1989 La rumba degli scugnizzi, Istituto Napoletano di Cultura, Neapel
1990 Galleria Avida Dollars, Mailand;
1990 Istituto Napoletano di Cultura, Windows-S. Studios, Sydney, Australien
1991 Schlaraffenland, Akademie der Künste, Berlin;
1991 Eclectic Bliss, P.D.G. Art Gallery, New York
1992 Umbau, Friedrichstraße, Berlin;
1992 Dr. Mutabor empfiehlt, Raab Galerie, Berlin;
1992 Urban Art Againt Racism, mit Futura 2000, Check Point Charlie, Berlin
1992 Electronic Café International, parallel zur Documenta IX, Kassel
1993 Apocalipse 93, mit Casino Container, Al Hansen, Neapolitanisches Kulturinstitut, Biennale Venedig (Artist in residence)
1994 X-94, Akademie der Künste, Berlin;
1994 Wewerka Galerie, mit Cornelius Perino, Berlin;
1994 Caeli Motus, Murat Studio Aperto Multimediale, Neapel
1995 H2O, International Art Exhibition, Terme Stabiane, C. di Stabia, Italien;
1995 Situation Naples, Comune di Napoli, Neapel;
1995 Einstellung 25 – Fotografie der 90er in Deutschland , Raab Galerie, Berlin;
1995 Berliner Art, Chaos Galerie, Hamburg;
1995 Erotisches Museum & Aktion Galerie, Berlin;
1995 Sturm Turm, Galerie Sonntag, Berlin
1996 20 Jahre Wewerka Galerie, Berlin;
1996 30 Tage Kunst, Galerie Wolf, Berlin;
1996 Leck mich am art, mit Jim Avignon, Boudoir, Berlin;
1996 Die Stadt, Raab Galerie, Berlin
1997 Portrait, Raab Galerie, Berlin;
1997 Reliquie Mensch, Das Christusbild in der Berliner Gegenwartskunst, Hohenzollern-Kirche, Berlin; Franz Hitze Haus, Münster; Bibel- Museum, Amsterdam; Marktkirche Hannover
1997 30 Tage – 30 Künstler, Galerie Wolf, Berlin;
1997 Venature, Kunsthalle Jameln, Lüchow-Dannenberg;
1997 Im Quadrat, Städtische Galerie, Tuttlingen;
1997 Heart & Roses, Chaos Art Galerie, Hamburg;
1998 Berlinapoli, Goethe Institut und Sala Gemito Comune di Napoli, Neapel
1998 Schöne neue welt, Berlin open air, Stadt Galerie, Stuttgart
1999 Rote Liebe, Raab Galerie, Berlin
1999 Künstler der Galerie, Wewerka Galerie, Berlin
2001 Die Sammlung HC Scheerer, Zeherith Galerie, Deißlingen-Lauffen.

Interview

Interview

taz-Interview von Harald Fricke, 07.12.2001

? taz: Giò di Sera, auf dem Plakat zur Ausstellung ist in großen Buchstaben "Zweitausendeins" zu lesen. War es nun ein gutes oder ein schlechtes Jahr ?

Giò di Sera: Schon von der kulturellen Symbolik her war 2001 immer ein wichtiges Datum, an dem sich die Leute orientiert haben. Jetzt sind wir in dem Jahr angekommen und wir sehen, was es wirklich gebracht hat. Darum geht es mir mit meiner Ausstellung: Was verbinden wir mit 2001? Es ist aber auch ein Brücke zwischen zwei Jahrtausenden, ein Wechseljahr, dessen Bedeutung sich auch in den Bildern widerspiegelt. Immer hat die Menschheit etwas von diesem Datum erwartet.

? Wenn man fünf Jahre zurückgeht, dann sieht Ihre Biografie anders aus: "To stay here is my right" war eine Initiative für bessere Integrationspolitik, ebenso Radio Kanaka. Da sollten Kulturen zusammengebracht werden. Jetzt sieht man dagegen Heiligendarstellungen - ist das ein Rückzug ?

Meine Arbeit mit religiösen Themen und Symbolen beruht auf zwei Aspekten, na sagen wir, zweieinhalb. Persönlich hat es mit meinem kulturellen Background in Neapel zu tun, wo ich aufgewachsen bin. Dadurch ist eine starke christliche Prägung zustande gekommen - ob ich will oder muss, spielt keine Rolle. Die andere Sache ist der kunsthistorische Kontext, in dem jede Heiligendarstellung steht. Diese Ansätze vom Künstler und der "heiligen Kunst" möchte ich erweitern, auch in der Einstellung gegenüber aktuellen Ereignissen.

? Als Chronist mit religiösen Vorbildern ?

Nein, so dann doch nicht. Ich bin zwar Atheist, glaube aber an die Stärke der überlieferten Ikonografie. Deshalb verwende ich die Zeichen als Mittel, um die Menschen im Heute anzusprechen. Dazu kommt allerdings noch die Zuschreibung, die ich selbst erfahren habe - meine erste Ausstellung in Berlin hieß "Asyl Ikone", aber da ging es um Befreiung, nicht um eine folklorehafte Assimilation eines Italieners in Deutschland. Und dann war nicht nur bei mir, sondern überhaupt in den letzten zwei, drei Jahren eine starke Tendenz, sich mit Fragen nach Transzendenz zu beschäftigen, die ich nun in meinen Bildern aufgegriffen habe. Das gilt für Ost und West, für das Christentum und für die arabische Welt.

? Besteht deshalb ein Bild wie "Paranoia 2001" auch aus einer Christus-Darstellung auf den Stadtplänen von Verlin, New York oder Neapel ?

Ja, weil die großen Konflikte existieren.

? Für die es aber keine kulturelle Vermittlung gibt ?

In solchen Fällen ist Gott dann wieder hilfreich, so wie er auch einmal in einer solchen Notlage vermutlich erfunden wurde. Diese Vorstellung kann einen beruhigen, sie kann zwar keine rationale, aber immerhin eine religiöse Erklärung für Ereignisse geben. Es ist ein starker Wunsch - vielleicht auch nach Betäubung. Wenn man das politisch werten will, so wie ich es mit meiner Arbeit versuche, dann ist die Botschaft: 2001 - wir sind in der Zukunft angekommen, wir sehen was los ist, es gibt Kriege, Religionskonflikte, alles die alte Soße, die wir schon seit Jahrtausenden kennen. Die Themen, die die neue Weltordnung gebracht hat, das sind die Sätze aus dem alttestamentarischen Gesetz oder aus dem Koran: Auge um Auge, Zahn um Zahn -

? Dabei war "To stay here is my right" doch gedacht, genau solche Auseinandersetzungen anders aufzulösen. Ist die Integration der verschiedenen Kulturen jetzt vorbei ?

Nein, auf keinen Fall. Für mich waren diese Aktivitäten ein Versuch, meine eigenen Erfahrungen aus Neapel oder anderen Orten, an denen ich war, in konkrete Vorschläge umzusetzen. Ich will den Dialog der Religionen und der Kulturen. Auch wenn ich selbst nicht religiös bin, empfinde ich Respekt für Menschen, die sich als religiös verstehen, und versuche mich, mit ihnen zu unterhalten. Das Schlüsselwort ist Respekt, das galt schon für "To stay here is my right".

? Das mag für Kreuzberg funktionieren, aber reicht das als Weltbild ?

Gut, Kreuzberg sehe ich als meinen Mikro-Makrokosmos, das ist eben mein Umfeld. Darin habe ich mich eingerichtet wie ein Wissenschaftler in seinem Laboratorium, das er für seine Experimente braucht. Künstlerisch sehe ich mich zwar als Alchemist, aber deshalb bin ich als Mensch doch kein Don Quichotte! (lacht) Bei all meinen Idealen muß ich mich darum kümmern, das ich konkrete Ergebnisse habe. Das sind zwei verschiedene Sachen: Einmal der Künstler und dann der Streetworker aus eigener Initiative - das gehört beides zusammen. So wie ich ein Bild male, so mache ich meine Projekte im sozialen Umfeld. Act local, think global, dieser bekannte Spruch gilt eben auch für mich.

? Und von dieser Haltung führt der Weg zu Selbstporträts als Jesus ?

Aber das hat mit Jesus-Wahn nichts zu tun. Es gibt Filme von Zeffirelli oder Pasolini, die vom Leben Jesus handeln. Und es gibt Bilder mit meinem Gesicht, die das Thema spielerisch aufnehmen.

? Könnte dieser Umgang nicht gerade religiöse Menschen abstoßen, wenn etwa ein geheiligter Ritter sehr blasphemisch auf einem gehäuteten Pferd reitet ?

Das Motiv geht auf die Ausstellung "Körperwelten" zurück - und auch die
war Bestandteil der Wirklichkeit im Jahr 2001. Ich beobachte die Gegenwart, mehr nicht. Weil ich zugleich aber allein dafür verantwortlich bin, wie ich es sehe, benutze ich mein eigenes Gesicht in den Porträts, um diese Sichtweise zu vermitteln. Dass ich bei alledem Ikonen benutze, liegt an der Bekanntheit der Motive. Ich muss nichts hinzuerfinden, alles ist ja schon da im Bewußtsein der Betrachter. Meine Aufgabe ist es viel mehr, die ganzen Zeichen in eine Balance zu bringen - auf italienisch nennt man das "Zwang zum Gleichgewicht".

? Diese feine Balance ist bei den Objektkästen, in denen Hochhäuser aus Haushaltsgeräten zusammengesetzt werden, ziemlich durcheinandergekommen. Kann man nach dem 11. September noch Wolkenkratzer aus Abfall produzieren ?

Aber genau darum geht es doch. Spätestens nach dem 11. September wissen wir alle, was für eine Symbolkraft diese Gebäude gehabt haben. Wo liegt denn am Ende der Unterschied zwischen einer Ikone und einem Wolkenkratzer, wenn man die Zeichen eines Systems angreifen will? Das Material, das ich dafür benutze, diese Recycling-Idee von Sperrmüll, das alles ändert nichts an dem konkreten Inhalt, der damit repräsentiert wird: Eine Stadtansicht ist nichts anderes als ein Porträt. Gleichzeitig sehen wir bestimmte Ideale unserer Lebensumstände in der Architektur wieder, sie ist Abbild der Kultur. Dass ich sie aus den Abfällen der Gesellschaft zusammensetze, spiegelt wiederum meine Sicht dieser Dinge.

? Nun sind Wolkenkratzer Zeichen der Gegenwart, Heiligendarstellungen aber nicht. Ist das nicht ein sehr weit gespanntes Feld der Auseinandersetzung ?

Na gut, die Wolkenkratzer als moderne Darstellung sind aus dem letzten Jahrhundert. Aber der Wunsch, in die Höhe zu steigen, ist so alt wie der Turmbau zu Babel. Ästhetisch gesehen gibt es große Unterschiede zwischen den beiden Arbeiten, aber innerlich hängen sie mit den gleichen kulturellen Erfahrungen zusammen. Vor allem sind beides schöne Ikonen, sie leuchten in allen Farben. So hat die Kirche damals die Leute angelockt, so haben die Städte die Leute angelockt, so locke auch ich die Leute an: Kostbarkeit, Schönheit, Ästhetik, das gehört zu unserer postsäkularen Gesellschaft.

? Bei den Bildern kommt die Schönheit allerdings aus dem Computer - oder ist das auch ein Ausdruck von Gläubigkeit ?

Es sieht wie High-Tech aus, obwohl es doch eigentlich bloß gut und sauber gefertigte Kopien sind. Das paßt zu den Abfällen, wo ja auch Computergehäuse mit verwendet werden. Hier sind es halt die modernen Farben dieses Jahrhunderts, die der Computer ohnehin viel besser umsetzen kann als ich. Da habe ich mir gedacht: Warum nicht mit ihm zusammenarbeiten?

Exhibition Announcement on Artist Page Exhibition Announcements  Learn more about this service
Artwork Offer on Artist Page offers / Requests  Learn more about this service
Visualization

 Visualization

Learn more about this service
Artist Visualization Example

Interested in discovering more of this artist's networks?

3 easy steps: Register, buy a package for a visualization, select the artist.

Find out more

See examples how visualization looks like for an artist, a curator, or an exhibition place: Gallery, museum, non-profit place, or collector.

Artist Curator Exhibition Place

Exhibition History 

Exhibition History

 
SUMMARY based on artist-info records. More details and Visualizing Art Networks on demand.
Venue types: Gallery / Museum / Non-Profit / Collector
Exhibitions in artist-info 6 (S 4/ G 2) Did show together with - Top 5 of 37 artists
(no. of shows) - all shows - Top 100
Dirk Sommer (1)- 30
Betty Stürmer (1)- 6
Ingo Taubhorn (1)- 6
H. N. Semjon (1)- 11
Ralf Schmitt (1)- 6
Exhibitions by type
6:   3 / 0 / 2 / 1
Venues by type
5:   2 / 0 / 2 / 1
Curators 0
artist-info records May 1996 - Apr 2015
Countries - Top 1 of 1
Germany (6)
Cities 3 - Top of 3
Berlin (4)
Frankfurt am Main (1)
Hannover (1)
Venues (no. of shows ) Top 5 of 5
Galerie Wolf (2)
Deutsche Bank Collection - Artists (1)
Kunstraum Kreuzberg / Bethanien (1)
M.J. Wewerka Galerie (1)
Kunsthalle Faust (1)
Curators (no. of shows) Top 0 of 0
Offers/Requests Exhibition Announcement S / G Solo/Group Exhibitions   (..) Exhibitions + Favorites
Deutsche Bank Collection - Artists S Apr 2015 - Apr 2015 Frankfurt am Main (1) +0
Kunsthalle Faust G May 2004 - May 2004 Hannover (14) +0
M.J. Wewerka Galerie S Dec 2001 - Jan 2002 Berlin (Tiergarten) (15) +0
Kunstraum Kreuzberg / Bethanien S Nov 1997 - Nov 1997 Berlin (Kreuzberg) (37) +0
Galerie Wolf S Nov 1996 - Dec 1996 Berlin (Kreuzberg) (22) +0
Galerie Wolf G May 1996 - May 1996 Berlin (Kreuzberg) (22) +0