Clemenica Labin wurde 1946 in Maracaibo, Venezuela geboren
1970 - 74 Studium an der Columbia University, New York, Bachelor of Arts und Master in Business Administration
1974 bis 75 Marketing Research, GTE, New York
1975 Übersiedlung nach Deutschland
1984 bis 1990 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg bei Kai Sudeck und Franz Erhard Walther
1990 bis 1991 Aufbaustudium bei Sigmar Polke
Die Künstlerin lebt und arbeitet in Venezuela und Hamburg

1992 Kabinett für Aktuelle Kunst, Bremerhaven
1992 Sala RG, Stiftung Celarg, Caracas
1992 Zentrum für Bildende Künste, Maracaibo, Venezuela und Marstall Schloss Ahrensburg
1993 Kunstverein Bremerhaven
1995 Stiftung Sala Mendoza, Caracas
1995 Neue Galerie, Hannover
1995 Galerie Renate Kammer, Hamburg
1996 Aktion "Ave Purisima", Gnadenkirche Hamburg
1996 Galerie Carla Stellweg, New York/USA
1997 Galerie Renate Kammer, Hamburg und Sala Altenativa, Caracas
1998 Galerie Maximilian Krips, Köln
2000 Galerie Ruta Correa, Freiburg
2001 ART Frankfurt, One-Artist-Show, Galerie Ruta Correa, Freiburg

Auswahl seit 1988 in Deutschland
unter aanderen "SOMMER 93: DREIDIMENSIONAL",
Galetie Ruta Correa, Freiburg, Niederlande, Venezuela, Kolumbien, China, Spanien und Brasilien

Die Inspirationsquelle für Ihre Aktionen und Installationen ist das Maracaibo ihrer Kindheit. Damals war in Venezuela durch den Erdölboom in kurzer Zeit eine sehr reiche Schicht entstanden. Diese Neureichen des Landes gaben sich hemmungslos dem Konsum hin und reisten dazu jeden Sommer in die USA, vorzugsweise nach Miami um zu kaufen, was das Herz begehrte. Alles musste bunt, neu und anders sein und man glaubte, mit diesen schönen amerikanischen Errungenschaften zugleich Kultur gekauft zu haben. Clemencia Labin kritisiert und parodiert dieses Verhalten, und formuliert dies auch in persönlichen Texten. In diesem ironischen Rückblick schwingt allerdings auch ein wenig Bewunderung für die Unbekümmertheit und Lebensfreude ihrer Landsleute mit.


MAYAME
In "Mayame" war alles rosafarben und es schien als würde die Farbe dazu beitragen, dass alle Träume wie in "Disney World" Wirklichkeit wurden.
Die Wohnviertel wirkten wie aus der Retorte: glatte Strassen, sauber und ohne Löcher, und Gebäude, die sich inmitten von opulenten tropischen Gärten aneinander reihten. Von einem Tag auf den anderen entstanden ganze Wohnblocks, gebaut mit gewohnter Leistungsfähigkeit und "Know How", um den unersättlichen "Yanqui" Konsum in diesem ewigen Frühling zu befriedigen.
Luxuriöse Geschäfte, gefüllt mit glanzvoller Ware und zum Gefallen des Kunden entworfen, ergänzten den Kreislauf des Genusses. Diese Einkaufszonen mit Hintergrundmusik à la "Frankie Boy" und dem angenehmen Plätschern von Springbrunnen waren gut geplant: geschmackvoll dekoriert, voller Details, Blumen und in einigen Fällen gar Wohlgerüchen.
Diese harmonische Umgebung war mit einer derart ästhetischen Perfektion erdacht, dass sie ein Gefühl von Wohlstand und Wohlbefinden vermittelte. Sie manipulierte die Sinne, berauschte den Verstand und verwandelte uns in leidenschaftliche Teilnehmer des Konsums und des Vergnügens. Wir alle stimmten ein in den Ruf unserer idealen Welt: "America is so beautiful. America is the best."