Nils-Udo, 1937 in Lauf, Bayern, geboren, war Maler, bevor er 1972 die Natur als Raum für seine Kunst entdeckte.

In der Natur als Raum für Kunst entlehnt er das Material, das er völlig neu arrangiert: Ein Nest aus Schnee, ein Bett aus Blütenblättern, ein Bach aus roten Beeren, ein Blatt aus Moos auf einem Baumstamm - solche und ähnliche Kunstwerke existieren nur für die Dauer einer fotografischen Aufnahme. Anders die Pflanzungen: sie sind dauerhafter und sie sind Veränderungen unterworfen. Aber auch sie sind vergänglich. Bei Nils-Udo hat das Kunstwerk selbst ein Leben, es wird geboren, es entfaltet sich, es wird älter, es stirbt: es ist Teil der Natur und ihren Gesetzen unterworfen. Dem Künstler geht es nicht mehr um das Museale, nicht um das Schöne und Sublime, sondern vielmehr darum, einen zeitgemässen Zugang zur Natur zu finden. Mit ihr steht Nils-Udo in einem geistigen und einem ästhetischen Dialog, seine Arbeiten haben nie zerstörerische Wirkung, ganz im Gegenteil scheut er sich nicht, Kunstwerke mit moralischem Anspruch zu schaffen: Mahnmale aus toten Bäumen mitten in der Stadt zeugen unübersehbar von den Folgen unserer Zivilisation - ihre stumme Anklage ist mitunter derart wirkungsvoll, dass sie abgebaut werden müssen. Nils-Udo ist weltweit mit immer neuen Projekten befasst, überall überlässt er seine Naturkunstwerke schliesslich wieder dem natürlichen Lauf der Dinge.

Nils-Udos Kunstwerke sind ein Plädoyer für die Natur, für ihr gleichberechtigtes Dasein. Sie sind Sinnbilder des Lebens, des Entstehens und Vergehens aller Dinge. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Fotografie, die diese in hohem Masse ästhetischen Gebilde einem grösserem Kreis von Betrachtern erst zugänglich macht.

Im Anschluss an ihre Präsentation im LudwigForum für Internationale Kunst, Aachen vom 23.04. bis 06.06.1999 wird die Ausstellung an folgenden Orten gezeigt werden:
Reims, München, Rosenheim, Kloster Seeon, Strasbourg, Bergamo, Vassivière en Limousin, Marseille, Barrie (Kanada) und Escondido (Kalifornien).

Nils-Udo ist ein international tätiger Künstler, der bereits Projekte in Kanada, Indien, Israel, Japan, Mexiko, USA, auf La Réunion und ganz Europa realisiert hat.

Nils-Udo wurde ausgezeichnet unter anderen. mit dem 1. Preis der internationalen Triennale der Fotografie, Fribourg, und dem 1. Preis des internationalen Wettbewerbs "Parc d'École" in Brest.

Nils-Udo: Kunst mit Natur, mit Beiträgen von Wolfgang Becker, Régis Durand, John K. Grande und Vittorio Fagone, 240 S. mit ca. 250 farbigen und s/w Abbildungen, Format 27 x 33 cm, ISBN 3-87 909/634/1