Carlota Petrolini wurde in Buenos Aires geboren, wo sie auch heute lebt und in ihrem Atelier arbeitet.
1964 absolvierte sie ihr Studium an der Kunsthochschule "Prilidiano Pueyrredón" in Buenos Aires.
1965 Beginn der bis heute ausgeübten Lehrtätigkeit.
Sie wurde mehrmals mit Stipendien ausgezeichnet beispielsweise bei der Universidad Central del Ecuador, wo die Künstlerin Kunst und Erziehung studierte.
Sie arbeitet auf verschiedenen Feldern wie Keramik, Skulptur und Zeichnung.

Seit 1963 Beteiligung an über 50 Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen in Argentinien, unter anderen in
Galería Lirolay, Buenos Aires
Galería Ática, Buenos Aires
Centro Cultural Ciudad de Buenos Aires
etc.
in Mexiko, Spanien, Deutschland, Frankreich, Bulgarien, Jugoslawien, Ecuador, China und Italien

Werke der Künstlerin befinden sich in bedeutenden Museen und Sammlungen im In- und Ausland

- 1. Preis Salán Nacional de Cerámica, Buenos Aires
- 2. Preis Universidad de Belgrano, Buenos Aires
- 2. Preis Centro Argentino de Arte Cerámico, Buenos Aires
- Mención Salón Municipal de Escultura Manuel Belgrano, Buenos Aires
- Preis bei dem Internationalen Kunstwettbewerb von Jugoslawien.

Das Konkrete der Farben, das Synthetische der Zeichnung, sowie gewisse Verzerrungen, machen den Hintergrund dieser Werke greifbar. Ihre Sprache, welche Emotionen, Rhythmen, Ideen und Epochen widerspiegelt, repräsentiert Argentinien: Ein Land, in welchem im Jahr 1914 ein Drittel seiner Einwohner, das heißt mehr als eine Million Personen, im Ausland geboren wurde, zeigt heute noch das Erbe dieses Phänomens, welches das Land ins moderne Zeitalte führte. Die Generation der Künstler unter welchen Carlota Petrolini sich hervorhebt, mit ihrer Malerei, ihren Skulpturen und Keramikarbeiten, setzt sich heute noch mit jenen richtungsweisenden Gründerjahren auseinander, indem sie der Darstellung dieses Themas treu bleibt. Gerade deshalb ist diese Serie "Die Emigranten" mit harmonischen Resonanzen in einer flachen Palette, ohne grelle Gegensätze, eine betonte, schöne und intime Träumerei. Eine Serie mit vielen persönlichen Aspekten, in denen die Expressionistin für Momente ihre surrealistische Ader nicht verleugnen will.

Wenn man versucht in das Wesen dieser vertrauten und familiär dargestellten Personen hineinzuhorchen, welche diese Hafenstadt -Buenos Aires- "erfunden" haben, fragt man sich: Hat nicht vielleicht unser Nervensystem in irgendeinem Winkel Wanderungen programmiert, wie dies bei Zugvögeln der Fall ist?
Erlauben uns diese, nach einer langen und strapaziösen Reise, sehr schnell neue Kraft zu schöpfen und einen neuen Lebensabschnitt zu bewältigen?
Auch deshalb ist es möglich, in diesen Zusammenstellungen von Carlota Petrolini das entstehen phantastischer Dokumente zu entdecken, welche noch die Energie und den Enthusiasmus derer bezeugen, die ihr Schicksal zu meistern suchten.

Text von A.M. Perrone
Buenos Aires, 1998