Michal Mackú wurde am 17.4.1963 in Bruntal, Czechische Republik geboren.
Nachdem er dort 1981 sein Abitur gemacht hat, besuchte er die Technologische Fakultät des "Polytechnic Institute" in Brno. Nach erfolgreichem Abschluß (1985) setzte er sein Studium am "Institute of Art Photography" in Prag fort, welches er 1989 beendete.
Bis 1991 arbeitete er im "Sigma Olomouc Research Centre", später lehrte er für kurze Zeit an der Pädagogischen Fakultät der "Palacky University" in Olomouc.
Seit 1992 ist er freier Künstler.
Michal Mackú photographiert seit 1978 und zeigt ebenfalls Interesse für Zeichnungen, Modellierarbeiten und Graphiken. Seit 1996 benutzt und entwickelt er seine eigene Photographietechnik, die er Gellage" genannt hat. Er arbeitete bei einem Zeichentrickfilm mit dem Czechischen Fernsehen von Brno zusammen, wo er diese Gellagetechnik anwendet.

Michal Mackú - "Gellage"
Seit Ende 1996 benutzt Michal Mackú seine eigene, kreative Technik, die er "Gellage" genannt hat (Kombination aus Collage und Gelatine).
Bei dieser Technik belichtet man Negative auf mehreren PE-Photopapieren, fixiert diese und löst deren obere Photogelatineschichten ab und überträgt diese auf-, über-, oder nebeneinander auf Papier. Diese durchscheinende, plastische Substanz bietet nun die Möglichkeit, das Originalphoto zu verändern und ihm einen anderen Ausdruck zu geben. Die fertige Gellage ist ein kompaktes Bild mit feiner Oberflächenstruktur. Als Grund wird Qualitätspapier für Photographien benutzt. Das Endergebnis ist ein haltbarer Abdruck, der sich zum Ausstellen und Sammeln eignet. Diese aufwendige Technik (oft benutzt man mehrere Negative für ein Bild) macht es unmöglich, mehrere absolut identische Bilder zu produzieren: Jedes Exemplar des Gellage-Photos ist ein Original-Kunstwerk. Michal Macku fertigt mindestens 12 numerierte und signierte Exemplare von jedem Motiv an.

Michal Mackú über seine Arbeit:
"... Ich benutze nackte, menschliche Körper - meistens meinen eigenen - für meine Bilder. Der menschliche Körper (Produkt des photographischen Prozesses) in einer abstrakten Umgebung und Verzerrungen des Bildes. Diese Verbindung ist für mich am interessantesten und hilft mir dabei, nach anderen Ebenen des Menschen zu suchen.
Ich habe schon immer nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten gesucht. Schritt für Schritt entdecke ich fast unbegrenzte Möglichkeiten, mit gelöster Gelatine zu arbeiten. Photographie bedeutet für mich eine besondere Berührung mit konkreter Wirklichkeit, eine eingefangene Ebene der wirklichen Zeit. Und die Technik, die ich benutze, hilft mir, in diese festgehaltene Zeit eine Figur zu setzen - einen menschlichen Körper; der wiederum von der Zeit abhängt. Der Charme dieser Technik läßt sich mit einem animierten Zeichentrickfilm vergleichen, allerdings ist es kein Trick. Für mich ist es sehr wichtig, mir über die Geschichte eines Bildes im Klaren zu sein und den Sinn für einen direkten Kontakt zur Realität zu haben. Das Bild des Körpers wird in eine neue Situation, in einen neuen Kontext, in eine neue Realität gesetzt. Das macht diese "authentische" Realität relativ. Mich interessiert die Frage nach Moral und innerer Freiheit. Ich tue das, was ich fühle, und erst dann fange ich an, darüber nachzudenken, was es genau ist. Überraschenderweise finde ich oft neue Zugänge. Natürlich habe ich immer ein konkretes Ziel im Auge wenn ich mit einer Arbeit beginne, aber das Endergebnis ist oft anders. Ich denke, das ist der Punkt: Man kreiert, um etwas auszudrücken, was nicht auf andere Weise ausgedrückt werden kann - und dann kommt der Drang zu erklären, zu definieren."