Artist | Dieter Huber (*1962)

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Exhibition at Huber & Baumgart Contemporary

Exhibition at Huber & Baumgart Contemporary

Dieter Huber
PLEASURE FILES und Werke des 16. - 20. Jahrhunderts
26. April - 15. Juni 2002, Nusser & Baumgart Contemporary, Residenzstraße 10, D-80333 München (Germany)
Zur Austeilung erscheint ein Heft mit einem Text von Otto Neumeier

Freude, Gefallen, Vergnügen, Lust, Genuss und Glück - mit diesen hedonistischen Themenkomplex setzt sich der Österreicher Dieter Huber in seinem international ausgerichteten Projekt "Pleasure Files" auseinander, das nun bei NUSSER & BAUMGART CONTEMPORARY zu sehen ist. Die kürzlich neu formierte Galerie zeigt auch in ihrer zweiten Ausstellung, dass die Diskussion um offensichtliche und latente Verbindungen in der Kunst einen Schwerpunkt ihres Programms einnimmt.
In Zusammenarbeit mit GREGOR NUSSER KUNSTHANDEL stellt Dieter Huber seine "Pleasure Files" Kunstwerken des 16.-20. Jahrhunderts gegenüber.

"Pleasure Files" ist ein internationales Projekt von Dieter Huber, das in Verbindung mit Texten in der Galerie 1000eVENTI in Mailand begann, mit zahlreichen Textinterventionen in Salzburg, Eugendorf und San Francisco weitergeführt wurde und nun bei NUSSER & BAUMGART CONTEMPORARY als erster deutscher Institution einen neuen Aspekt einbezieht: die Gegenüberstellung von Hubers Arbeiten mit Gemälden des 16. - 20. Jahrhunderts.

Gleichsam als eine "Ode an die Freude" legt Huber (geboren 1962) Dateien an - im wörtlichen wie im übertragenen Sinn-, denn Huber ist ein Künstler des Technikzeitalters, der sich hier einem ganzen philosophischen Themenkomplex widmet. Er generiert seine ästhetisch attraktiven Bildern am Computer und setzt sie anschließend in einer Auflage von 6+2 Exemplaren als Inkjetprint auf Leinwand / Alustrech um. Es sind technisch perfekte Bilder, angesiedelt zwischen den Bereichen Malerei und Fotografie, die durch eine intensive Farbigkeit auffallen.

Auf den ersten Blick scheinen seine Arbeiten dem Zeitgeist heutiger Medienbilder zu entsprechen. Man findet Detailwiedergaben von Objekten und Situationen, sowohl der Kulturgeschichte, als auch der uns heute umgebenden Lebenswelt. Die Themen sind lustbetont, befremdlich oder alltäglich: Sei es das knackige Hinterteil einer Schönen in Satinhose, ein Flügel der Nike von Samothrake, ein offenbar stets siegbringender Würfel, der zumindest auf allen drei sichtbaren Seiten sechs Augen zeigt oder ein Verkehrsleitsystem vor kräftig orangenem Hintergrund, in dem auf die Aufhebung aller Beschränkungen hingewiesen wird.

Doch Huber legt hier einen ästhetischen Köder aus. Die Motive sind manipuliert. Unter der scheinbaren Leichtigkeit der Sujets liegt ein warnender Unterton. So bricht Huber den gefälligen ersten Eindruck, sobald sich der Betrachter darauf einlässt, die Bilder genauer zu besehen und offenbart eine hintersinnige und philosophische Fragestellung nach gesellschaftlich relevanten Inhalten. Wie entsteht Freude, in welchen Situationen, durch welche Objekte?

Sind es die Verheißungen der Werbung und die daraus hervorgehenden Wünsche und Lebensformen, deren Realisierung dem einzelnen zur Freude verhelfen? Ist die Spaßgesellschaft als Ausdruck unserer Möglichkeiten Vergnügen zu erlangen, lediglich Relikt einer verloren gegangenen, einst umfassender vorhandenen, emotionalen Fähigkeit des Menschen? War da mal mehr? Sind wir in unserer so schnell-lebigen Zeit an etwas vorbei gerauscht? Wie lässt sich Freude heute, wo scheinbar alle Vergnügungseinschränkungen aufgehoben sind, persönlich und individuell wirklich erfahren.

Im Projekt "Pleasure Files" bezieht Dieter Huber künstlerisch Stellung zu solchen Fragen und Fragwürdigkeiten unserer Gesellschaft. Zugleich unternimmt er den Versuch, durch die Kombination eigener Arbeiten mit Werken des 16. - 20. Jahrhunderts eine historische Distanz zu überbrücken, die die mehr oder minder weit entfernte Entstehungszeit der Gemälde etwa von Marell, Canova, Hackert, Scholderer, Richter und Nolde, um nur einige zu nennen, mit sich bringt.

Gewiss werden nicht alle Menschen Brüder angesichts Hubers "Pleasure Files" und einer derartigen "Ode an die Freude", zumal der "weilende Flügel" sicher kein sanfter ist. Es bleibt mit Spannung zu erwarten, ob und in wieweit sich Rückschlüsse auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten hinsichtlich des Sehens, Denkens und Erfahrens von "pleasure" in den vergangenen Jahrhunderten bis heute ziehen lassen werden. Ein solch gewagtes Unternehmen, würde Giacomo Casanova vermutlich mit den Worten kommentieren:
"Welchen Sinn hat die Freiheit, wenn sie denen, die sie wollen, verbietet, sich durch Vergnügen zu ruinieren" und "solange man lebt ist nichts verloren".

Biography

Biography

Der 1962 in Schlagmingen geborene Dieter Huber, lebt und arbeitet in Salzburg, wo er am Mozarteum das Studium Bühnenbild, Kostümentwurf und Theatermalerei abschloss.
Sein künstlerisches Verständnis basiert nicht nur auf technischer Perfektion, sondern ist eng geknüpft an einen thematischen Inhalt, dessen zukünftige gesellschaftliche Relevanz meist noch nicht ins öffentliche Bewusstsein gedrungen ist.
Ausstellungen seiner Arbeiten erfolgten unter anderem in der Kunsthalle Düsseldorf, im ZKM Karlsruhe, in der Bundeskunsthalle Bonn, im Museum Ludwig Köln, im Rupertinum Salzburg, auf der Ars Electronica Linz, in ICP Sydney und MICA Minneapolis. Internationale Bekanntheit erlangte Huber - neben Projekten im öffentlichen Raum – vor allem durch seine KLONES, ein Zyklus von großformatigen computergenerierten Fotoarbeiten zum Thema Manipulation und Gentechnik.

Collections

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Werke Hubers befinden sich in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen, darunter die Saatchi Collection London, die Caixa des Pensions Madrid / Barcelona, das Bundeskanzleramt Wien, die Sammlung der DZ Bank Frankfurt und die österreichische Fotosammlung Rupertinum.

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