Andreas von Weizsaecker
13.1. bis 17.2. 2002
Galerie Kasten - Werderstrasse 18 – D-68165 Mannheim - Telefon +49 (0) 621 - 40 70 38

Andreas von Weizsaecker vereint in seinem kuenstlerischem Schaffen Erneuerung und Tradition. Plastisches Denken ist fuer ihn eine Form des Sehens. Seine konzeptuelle Auseinandersetzung mit dem Plastischen, ist eine Befragung von Urbild und Abbild, ist ein dialogisches Prinzip. Plastische Wahrheit und kuenstlerische Wirklichkeit treten in einen durch die kuenstlerische Praxis des Abformens moderierten Dialog. Das Ergebnis ist ein Aufschliessen der plastischen Struktur, ein Vergegenwaertigen der Rezeption von Form und Inhalt und ein Nahebringen von Abwesendem, das neu gesehen, in seinen Arbeiten gegenwaertig wird. Sein Ideen-Steinbruch ist das Alltaegliche, aus dem der Kuenstler seine Anregungen gewinnt.
In seiner neuen Werkgruppen -Spielhoelle und Musikzimmer- bleibt Andreas von Weizsaecker der Gegenstaendlichkeit in Abwesenheit des Gegenstandes verpflichtet. Aus dem prosaischen Anlass wird lyrische Inszenierung des Scheins. Wie eingefroren wirken die Staubschoner. An den Konturen und dem Faltenwurf ist noch ablesbar welches Moebel sie einst schuetzend bedeckten. Die Tatsache, das sie fuer sich stehen, obwohl sie eigentlich so nicht stehen koennen und wieder in sich zusammenfallen muessten, irritiert, verunsichert und fordert den fuer sich selbst klaerenden wie erklaerenden Blick hinter die verhuellenden Kulissen geradezu heraus. In dem Andreas von Weizsaecker das zufaellige Motiv des Verhuellens als eine eigenstaendige plastische Einheit begreift, konserviert er einen voruebergehenden, temporaeren Zustand in einen bleibenden kuenstlerische Ordnung. Die Situation des Zweckdienlichen wird auf eine aesthetisch motivierte Betrachtungs- und Erinnerungsebene gehoben. Andreas von Weizsaecker schafft ein Ensemble von unikaten Stellvertretern. Durch die Abwesenheit der eigentlichen Formgeber, die alleine in der falten-und schattenhaften Beschreibung ihrer starren Verhuellung gegenwaertig sind, wird die Phantasie des Betrachters angeregt. Man faengt an zu sehen was eigentlich nicht mehr da ist. Die Vorstellung suggeriert uns Sitzgelegenheiten, Tische und Instrumente, die wir, falls gefragt, in ihrem Aussehen und Materialbeschaffenheit genau zu beschreiben wuessten. Andreas von Weizsaeckers Installationen sind wie angefangene Geschichten, die der Betrachter vervollstaendigt.

1956 geboren in Essen
1976 Gesellenpruefung Bau- und Moebelschreinerei und Abitur
1977 Buehnenschreiner beim WDR in Koeln
1978 Mitarbeiter des Deutschen Entwicklungsdienstes in Chlang Ral, Thailand
1979 – 84 Studium der Bildhauerei bei Robert Jacobsen, Hubertus von Pilgrim und Sir Eduardo Paolozzi
1983 Meisterschueler
1984 Diplom an der Akademie der Bildenden Kuenste, Muenchen
1984 – 90 Assistent am Lehrstuhl fuer freie Bildhauerei von Sir Eduardo Paolozzi
1986 – 89 Lehrauftrag fuer freie Bildhauerei/Papier in Muenchen
1988 Stipendium des DAAD New York und San Francisco, USA
1989 Stipendiat der Japan Foundation/Kyoto, Japan, Preistraeger der Kulturakademie, Haernoesand, Schweden
1990, 92, 94 Gastprofessur Internationale Sommerakademie in Salzburg
1994 Foerderung durch die Prinzregent-Luitpold-Stiftung, Muenchen
1995 Projektstudium der Erwin und Gisela von Steiner-Stiftung, Frankfurt am Main
1998 Stipendiat der Budapest Galleria, Budapest Ungarn
2001 Berufung an die Akademie der Bildenden Kuenste, Muenchen
Andreas von Weizsaecker lebt und arbeitet in Muenchen

1986 Galerie Energo Invest, Sarajevo,
1986 Museum Schloß Salder, Salzgitter
1987 Galerie Hennemann, Bonn
1988 Technisches Museum, Wien,
1988 Kunstverein, Schwelm
1990 Maerkisches Museum der Stadt Witten,
1990 Museum Halle/Westfalen,
1990 Galerie von der Milwe, Aachen,
1990 Uluv-Galerie, Prag
1991 Gallery William Jackson, London (mit Ch. Bergmann)
1992 Galerie Buschlinger, Wiesbaden
1993 Herrenhaeuser-Turm, Hannover,
1993 Flottmann-Halle, Herne
1994 Galerie von der Milwe, Aachen
1994 Galerie Kasten, Mannheim
1995 Siemens AG, Stuttgart
1995 Institut fuer moderne Kunst, Nuernberg
1996 Museum Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg
1996 Gulbenkian Upper Gallery, RCA, London
1996 Galerie Ulrike Buschlinger, Wiesbaden
1997 Kampnagel K3, Hamburg
1997 Kunsthalle Rostock
1997 Kunstverein Braunschweig, Haus Salve Hospes
1997 Galerie Kasten, Mannheim, Galerie Kasten, Dresden
1998 Galerie Ulrike Buschlinger, Wiesbaden
1998 Galerie von der Milve, Aachen
1998 Ehemalige Synagoge, Drensteinfurt
1998 Villa Jauss, Oberstdorf
1999 Galerie Kasten, Mannheim / Art Chicago
2000 Galerie Ulrike Buschlinger, Wiesbaden
2000 Marstall, Schloss Rastatt, Weisenburher-Stiftung
2001 Kunsthalle Erfurt
2002 Galerie Kasten, Mannheim
2002 Kunsthalle Darmstadt