Bernd Koberling
Malerei/ Paintings 1988-2001
18. August bis 20. Oktober 2002
Saarland Museum, Moderne Galerie

Nachdem Koberlings Werk bereits mit großem Erfolg in Malmö und Reykjavik zu sehen war, kann sein beeindruckender jüngster Werkausschnitt (1988-2001) im Saarland Museum betrachtet werden.

Bernd Koberling (geb. 1938) unterrichtet derzeit an der Hochschule der Künste in Berlin.
Den Ausgleich zum Großstadtleben suchte und fand der Künstler während der letzten vier Jahrzehnte im nördlichen Teil Schwedens, in den Bergen Lapplands und in Island. Seine Werke dokumentieren seine künstlerische Auseinandersetzung mit der ihn umgebenden Natur und den weitgehend unberührten Landschaften.
Hierbei ist es nicht die unermessliche Weite oder die Dynamik der isländischen Landschaft, denen seine Aufmerksamkeit gilt, sondern ihre unzähligen Einzelheiten sowie die Veränderungen der arktischen Vegetation und des Klimas. Er malt das Wetter - den Klang des Windes, die Glut der Sonne und die Veränderung des Tageslichts - das Wasser und die Luft ebenso wie die Vegetation, versinnbildlicht durch Blätter, Wurzeln, Beeren, vom Wetter geformte Pflanzen und Pilze.
Der extreme Kontrast zwischen urbaner Umgebung, dem Chaos der Stadt und der Herbheit und Einsamkeit der Natur prägte sein künstlerisches Werk. Dabei stellt seine Kunst der 90er Jahre keine Betrachtung der Natur von außen dar, sondern das "Innere" der Natur, die Emotionen die sie bei ihm hervorruft.
Koberlings malerisches Schaffen hat seinen künstlerischen Ursprung im Abstrakten Expressionismus und dem Informel. Seine künstlerische Haltung im Umgang mit der Natur entwickelte sich von frühen formalistischen Werken der 60er Jahre - angeregt durch seine Reisen nach Schwedisch-Lappland - zu sehr expressiven figürlichen Bildern der 70er und 80er Jahre. Nach und nach zeigte sich eine Tendenz zu kompakteren und abstrakteren schwarzen und weißen Serien von Gemälden in den 90er Jahren. Und sein malerischer Ausdruck wandelt sich noch immer, wie die neuen Werke bezeugen, die im Zusammenhang mit seinen Wandmalereien für das Justizministerium in Berlin im Jahre 2000 entstanden. Ein besonders starker Ausdruck seiner künstlerischen Wahrnehmung der Natur sind neben den Gemälden auch Koberlings Aquarelle und die Arbeiten, die seit 1999 auf Aluminiumplatten entstehen. Die Farbe darauf scheint zu atmen und läßt zwei wesentliche Lebenselemente - Luft und Wasser - bildhaft entstehen.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Malmö Konsthall und dem Reykjavik Art Museum.

Katalog mit Beiträgen von Gyrdir Eliasson, Ernst-Gerhard Güse und Bera Nordal (158 Seiten, 22 Euro) at Saarland Museum