am 30. 4. 1950 geboren in Judenburg/Steiermark
aufgewachsen in der Obersteiermark

1970 - 1974 Akademie der bildenden Künste, Wien (Anfangs bei Prof. J. Mikl, dann bei Prof. W. Hollegha)
1976 - 1977 Auslandsstipendium für die Akademie der bildenden Künste in Antwerpen
1977 Österreichisches Staatsstipendium für bildende Kunst
1979 - 1981, 1984 vorwiegend in Antwerpen
1985 Übersiedlung nach Freising, Atelier in München Heirat, Geburt der Söhne Adrian (1985) und Tobias (1987)
17. 9. 1994 im 45. Lebensjahr völlig unerwartet an Herzversagen gestorben

Alfred Klinkan bekam 1976 den Kunstpreis des Landes Steiermark und 1981 den Otto-Mauer-Preis. Als Schüler von Josef Mikl fiel er früh durch Originalität und Humor auf. 1977 erhielt er ein Auslandsstipendium nach Antwerpen, eine Stadt, die auch in den folgenden Jahren zu seinem bevorzugten Künstlerdomizil wurde.
Klinkans Bildwelt, seine Landschaften, Portraits und Fabelwesen sind geprägt durch doppelsinnigen Humor und Phantasiereichtum und regen den Betrachter an, zu schauen und zu enträtseln.

Über Alfred Klinkan ...
Der Maler Alfred Klinkan ist ein Erzähler. In seinen Bildern schildert er unterschiedliche Welten. In der Frühzeit malte er Krampusse, dann Gestricktes (wie Pullover, Fäustlinge oder Socken), buntfarbig auf wohltönenden Farbgründen. Dann erschloß er sich die Tierwelt, bevölkerte die Bilder mit Indianern und nahm dann in Antwerpen die Ikonographie der Niederländischen Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts als Motivschatz. Seine Phantasie produziert die unterschiedlichsten Fabelwesen ...
... Alfred Klinkan ist auch Wortschöpfer. Ihn interessiert die Doppelbedeutung und der Sprachwitz. ... Klinkan stellt uns eine erfüllte, dichte Bildwelt vor Augen. Vieles ist in ihr enthalten, aber nicht alles muß entschlüsselt werden. Die merkwürdigen Wesen in ihnen, die besondere Komposition, das Farbklima und die strahlenden Farben, die Sichtbarkeit der Motive und des Humors, jeder einzelne dieser Teilaspekte ist eine Einstiegsmöglichkeit in seine Bildwelt ...
Text von Wilfried Skreiner


Klinkan erweist sich von Gegenständen und Anspielungen fasziniert, die ihm der Alltag zumittelt. Irgendwie (und vielleicht mehr als sonst) ist er dabei ein Chronist der eigenen Vorstellungs- und Erlebniszustände. Wenn man sich mit dem, was er augenscheinlich auftischt, tieferschürfend auseinandersetzt (also ernst nimmt), so tritt eine regelrechte Weltanschauung (im wortwörtlichen Sinn) hervor. Womit, nämlich mit dem insgesamten Bilderschaffen Alfred Klinkans, eben das gewährleistet wird, was es alle Male dafürsteht, sich auf einen Maler und sein Bilderschaffen einzulassen.
Text von Otto Breicha


Alfred Klinkan ist eine herausragende Erscheinung. Dies zeigte sich bereits während seiner Studienzeit an der Akademie. Er war dort Vorbild und Leitfigur, fleißig, wohlorganisiert, mutig, offen, witzig, ein entschlossener Mensch, der nicht zaudert und zögert, der nicht trödelt ...
... Eine andere Eigenschaft Klinkans, die mich stets begeisterte, ist Klinkans unbegrenztes Farbspektrum. Die meisten Maler haben, was die Farbe betrifft, bestimmte Vorlieben. Gewisse Farben verwenden sie häufig, andere lehnen sie ab, weil sie mit ihnen nicht zurechtkommen, oder eben aus irgendwelchen anderen Gründen ...
... Für Alfred Klinkan gibt es absolut keine Farbe, mit der er nicht zurecht käme. Das ist ein durchaus seltenes Talent. Betrachtet man unter diesem Aspekt die Kunstgeschichte kritisch, wird man feststellen, daß es gar nicht so viele Maler gibt, die in ihren Bildern im Laufe des Lebens das gesamte Farbspektrum ausgeschöpft haben. Ich hoffe, daß es gerade Klinkans immens sicherer
Farbinstinkt ist, der die Tür zu seiner geheimnisvollen Bilderwelt öffnet ...
Text von Drago J. Prelog

1971 Pressehaus, Wien
1975 Modern Art Galerie, Wien
1976 Secession, Wien
1977, 1979, 1980, 1981, 1984, 1986, 1990 Galerij de zwarte panter, Antwerpen
1978, 1985, 1991 Neue Galerie Graz
1978, 1979, 1981 Galerie Ariadne, Wien
1980, 1982 Galerie Krinzinger, Innsbruck
1980 Galerie Friedrich/Knust, München
1981, 1983, 1985, 1986, 1989 Galerie Mauer, Zürich
1981, 1984 Galerie Jurka, Amsterdam
1983 Galerie Gmyrek, Düsseldorf
1985, 1986, 1987 Galerie Steinek, Wien
1985 Galerie Ropac, Salzburg
1988 Galerie Albrecht, München
1989 Kärntner Landesgalerie, Klagenfurt
1993 Galerie im Traklhaus, Salzburg
1994 Rupertinum, Salzburg
1995 Akademie der bildenden Künste, Wien
1995, 1996 Galerie Gerersdorfer, Wien
1995 Galerie Bei Der Albertina, Wien
1996 Schafschetzy Studio, Graz
1996 Kulturhaus der Stadt Graz
1996 Austria Card, Wien
1998 Galerie Gerersdorfer, Wien

1972 Meisterschulpreis
1974 Abgangspreis der Akademie der bildenden Künste, Wien
1976 Preis der Stadt Wien
1976 Förderungspreis des Wiener Kunstfonds
1976 Kunstpreis des Landes Steiermark für zeitgenössische Malerei
1980 Europapreis, Goldmedaille, Ostende
1981 Otto-Mauer-Preis