born in 1952

In General
Since the late Eighties, Herbert Hamak has been concentrating on the expressive qualities of color. After an initial period in which he created pictures with mostly a few motives that stood magically in the pictorial space, as of 1987 Hamak has been experimenting with a mixture of natural, and in a few instances synthetic, color pigments as well as a binder made of synthetic resin and wax, developed by a chemist specially to meet the artist's requirements. He pours this mixture in several layers into aframe or mold placed horizontal to the floor. He then adds the canvas to the uppermost, still liquid layer and thus, once the color mass has finally dried right through, produces a single more or less deeply transparent, translucent or opaque body of color.
Proceeding from the some 300 pigments which occur in nature, which he endeavors to explore in his pictures more intuitively than systematically, Hamak tries to present on the one hand, the physiological ways in which colors appear to the eye and, on the other, the variety of aesthetic ways in which colored matter attracts our gaze.
Color solidifies in Hamaks oeuvre: partly to form impenetrable, heretic bodies, partly to serve to support the impression of transparency, and partly in the works haptic impressions emerge such as smoothness or harshness, gravity or lightness.
A smaller-sized portrait format picture was chosen to round out the work group, achieving astonishing results with regard to the issue of transparency. An extremely eavy, transparent block of unadulterated transparent binding agent seemingly „floats" in front of the canvas with its fine coat of "graphite ". At a first fleeting glance, the picture seems both impenetrable and optically complete, like the cube with its graphite dust compound opposite. Upon closer investigation the artwork reveals an exceptional depth, the binding agent functioning as a prism and enlarging the clearly measurable mass into something of imprecise proportions, something of imaginary breadth. Here, concrete and virtual space interact dialectically in the process of perception.
Hamak's most recent works take up this theme. They are drawings made of molded graphite mass, merged with a medium such as paper or carton. Like his pictures, Hamak's drawings involve structures which describe the genre "drawing" by emphasizing their material und technical characteristics. In Hamak's hands, drawing's 'being' is addressed, that is to say its constituent elements portrayed.

German text by Rolf Lauter / Translation by Jeremy Gaines
(Extract - Full printed version available in the Museum)
MMK - Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main



Allgemeines
Herbert Hamak beschäftigt sich seit den späten Achtziger Jahren mit den Ausdrucksqualitäten der Farbe. Nach einer ersten Werkphase, in der er Bilder mit meist wenigen magisch im Bildraum stehenden Motiven geschaffen hat, experimentierte Hamak seit 1987 mit einem Gemisch aus natürlichen - selten auch künstlichen - Farbpigmenten und einem speziellen, von einem Chemiker nach den Vorgaben des Künstlers entwickelten Bindemittel aus Kunstharz und Wachs. Dieses Gemisch gießt er in mehreren Schichten in waagerecht liegende Rahmenformen oder Verschalungen, fügt der obersten noch flüssigen Schicht die Leinwand hinzu und erhält, nachdem die Farbmasse endgültig durchgetrocknet ist, einen mehr oder weniger tiefen transparenten, transluziden oder lichtundurchlässigen Farbkörper.
Ausgehend von den etwa 300 in der Natur vorkommenden Pigmenten, die er in seinen Bildern mehr intuitiv als systematisch untersuchen möchte, versucht Hamak einerseits, die physiologischen Erscheinungsweisen von Farben, andererseits die ästhetische Erscheinungsvielfalt farbiger Materie vor Augen zu führen.
Farbe verdichtet sich in Hamaks Werken teils zu undurchdringlichen, hermetischen Körpern, teils dient sie zur Unterstützung des Eindrucks von Transparenz, teils konkretisieren sich in seinen Werken aber auch haptische Eindrücke wie Glätte oder Rauheit, Schwere oder Leichtigkeit.
Als eine weitere Ergänzung der Werkgruppe wurde eine kleinere querformatige Arbeit miteinbezogen, die das Thema der Transparenz zu einem erstaunlichen Ergebnis bringt. Vor der mit einer dünnen Schicht "Graphit" versehenen Leinwand schwebt ein extrem schwerer, transparenter Block aus reinem, durchsichtigem Bindemittel. Bei einem ersten flüchtigen Blick wirkt das Bild ebenso undurchdringlich und optisch abgeschlossen, wie der mit Graphitstaub durchmischte Würfel gegenüber. Bei genauerer Betrachtung aber öffnet sich die Arbeit in extremer Weise in die Bildtiefe hinein, wirkt das Bindemittel als Prisma und vergrößert die klar meßbare Masse ins Ungenaue, in eine imaginäre Weite. Konkrete und virtuelle Räumlichkeit treten beim Wahrnehmungsprozess in ein dialektisches Spannungsfeld ein.
An dieses Werk schließen sich die neuesten Arbeiten Hamaks an, Zeichnungen aus gegossener Graphitmasse, die mit einem Bildträger aus Papier oder Karton verbunden wurde. Bei Hamaks Zeichnungen handelt es sich - wie auch bei seinen Bildern - um Gestaltungen, die die Kategorie der Zeichnung unter Betonung ihrer materiellen und technischen Eigenschaften umschreiben. Zeichnung wird bei Hamak in ihrem „Sein“, das heißt unter Analyse ihrer Basiselemente thematisiert.

Text von Rolf Lauter
(Auszug - Der vollständige Text ist als Informationsblatt beim Museum erhältlich)
MMK - Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main