1876 am 21. September wird Julio Gonzalez in Barcelona geboren. In der Werkstatt seines Vaters, der als Goldschmied und Bildhauer tätig ist, lernen er und sein älterer Bruder Juan schon im Kindesalter Metall zu bearbeiten. Bald entdecken sie ihre Neigung zur Malerei und belegen Abendkurse an der Kunsthochschule in Barcelona.

1892 beteiligen sich die beiden Brüder an der internationalen Ausstellung in Chicago und Barcelona. Ihre Werke werden ausgezeichnet.

1900 lässt sich die Familie in Paris nieder. Julio befreundet sich mit der Gruppe von Picasso, Manolo, Max Jacob, Gris, Appollinaire, Maurice Raynal u.a.
Erste gehämmerte Metallmasken entstehen.

1908 stirbt sein Bruder Juan. Dieser Verlust trifft Julio hart. Er zieht sich zurück, lässt seine Arbeit monatelang liegen. Er trifft sich nur noch mit seinen engsten Freunden Picasso und Brancusi.

1918 arbeitet er in den "Ateliers de la Soudure Autogène Française", wo er die neuen Schweisstechniken erlernt, die er später für seine Plastiken anwenden wird.

1926 - 27 realisiert er seine ersten geschweißten Metallplastiken.

1931 hilft er Picasso bei der Ausführung verschiedener Metallplastiken.

1937 realisiert er "La Montserrat", die Eisenplastik, die im Spanischen Pavillon an der Weltausstellung in Paris stehen wird.

1939 - 41 zu Beginn des 2. Weltkrieges zieht er sich aufs Land zurück, wo er sich hauptsächlich mit Zeichnen beschäftigt.
Wieder in Arcueil, entstehen seine letzten Werke in Gips und Plastilin, da er seine autogene Schweißanlage nicht mehr benutzen kann.

1942 am 27. April stirbt Julio Gonzalez in Arcueil.

Längst hat Julio Gonzalez seinen Platz unter den Pionieren der modernen Skulptur wie Brancusi, Giacometti und Picasso gefunden. Zudem steht er mit seinem Werk am Anfang der Tradition der modernen Eisenschmiedekunst, die sich ab den 30er Jahren bis heute erhalten hat. Sein Werk gab der modernen Skulptur eine radikale Wendung und eröffnete dadurch neue Möglichkeiten des Sehens und Arbeitens für die jüngeren Generationen.

"Mit Hilfe neuer Mittel in den Raum zeichnen, diesen Raum so zu benutzen und mit ihm zu arbeiten, als handle es sich dabei um ein erst kürzlich erworbenes Material - dahin gehen alle meine Versuche."
Julio Gonzalez

"Das wahre Problem, das es hier zu lösen gilt, besteht nicht nur darin, zu einem harmonischen Werk zu gelangen, zu einer vollkommen ausgewogenen Darstellung - nein -, es gilt, das Resultat durch die Verbindung des Materials mit dem Raum zu erzielen, durch die Verbindung realer Formen, mit Formen, die durch Anhaltspunkte etwas vorstellen, etwas andeuten, oder durch Zwischenräume. Diese Formen müssen untrennbar miteinander verschmolzen werden, so wie Körper und Geist."
Julio Gonzalez