Exhibition at Galerie Stefan Röpke

Galerie Stefan Röpke, Köln, St.-Apern-Strasse 17-21
25. Januar bis 2. März 2002

Steffen Volmer, 1955 in Dresden geboren, gehörte in den 80er Jahren dem agilen Kreis um die legendäre Künstlergruppe Clara Mosch an und partizipierte an den Pleinairs (Happenings), Treffen und Ausstellungen der Gruppe. Die Unikat-Plakate für diese Veranstaltungen stammten häufig aus seiner Hand. Seine bildnerische und literarische Doppelbegabung zeigt sich in den seit 1981 in loser Folge erscheinenden originalgrafischen Büchern.

Im Zentrum der künstlerischen Arbeit steht bei Steffen Volmer immer die menschliche Figur, zugleich individuell und archaisch, die ein Alter Ego des Künstlers sein könnte, oder auch Symbol für den Menschen schlechthin. Die von ihm gestellten existentiellen Fragen rühren an den Bereich des Mystischen. Wenn unsere rationale Erkenntnismöglichkeit begrenzt ist, können wir nichts aussagen über das, was jenseits dieser Grenze liegt.  Daraus folgt nicht notwendigerweise, daß es jenseits dieser Grenze nicht etwas gibt. Nur können wir nicht sinnvoll darüber sprechen. Allerdings besteht die Möglichkeit, das Transzendentale auf eine dem rationalen Erkennen entgegengesetzte, also mystische Weise zu erkennen. Die Bilder von Steffen Volmer rühren an eine Ahnung von der Möglichkeit der Einheit des Ichs mit der Welt, die zugleich Harmonie und Grenzenlosigkeit ist.

Die Titel seiner Bilder, „Bewegt“ „Eingebunden“, „SCHUTZ“, bezeichnen Grunderfahrungen, die überzeitlich und in allen Kulturen zu finden sind. Der Zwiespalt zwischen Herz und Kopf, emotionalem und rationalem Denken und Fühlen, in dem sich der moderne Mensch unserer Gesellschaft mehr denn je befindet, wird aufs immer Neue ausgelotet. Sinnfragen werden unermüdlich gestellt und der Schmerz, der der menschlichen Existenz inhärent ist, wird nicht ausgespart. Während in früheren Werken der Einzelne eher durch klaustrophobische Enge von außen bedrängt wurde, ist in den neueren Arbeiten das Labyrinth im Innern seines Kopfes in den Vordergrund getreten.

Die eigenartige Transparenz seiner Werke erzielt Steffen Volmer bei den Zeichnungen durch die Schichtung von Seidenpapieren, die sich auf Leinwand, Karton oder Bütten überlagern, um dort neben den herkömmlichen Techniken auch mit Notentinte, Latex, Zigarrenasche und Tee bearbeitet zu werden. Eine Steigerung der Transparenz gelingt Volmer durch die Verwendung von Acrylglasplatten als Maluntergrund. Dabei handelt es sich um den Versuch, die Zeichen aus der Zweidimensionalität in den Raum zu führen, um sie dort räumlich erlebbar zu machen.