1924 geboren am 21. September in Kortrijk
1939 Studium der Architektur am Hoger Institut "St. Lucas" in Gent
1944 - 48 Studium an der nationalen Hochschule für Architektur und Dekorative Künste (Ter Kameren) in Brüssel
1964 ständiges Jurymitglied des Hoger-Instituts für Baukunde und Dekorative Künste in Brüssel
1974 Emiel Veranneman wird in die internationale Gruppe der Kunstexperten von ARTCO International / Genf aufgenommen
1993 Mitglied für Belgien der"Experts de l'Organisation Internationale Ordinex"
1994 Ständiges Mitglied der Jury der Königlichen Akademie für Schöne Künste in Gent und Antwerpen
1994 Kustos des Palastes für Schöne Künste in Brüssel, Abteilung Jugend und Plastik
1994 Ernennung zum Kultur-Botschafter von Flandern

Erhält einen Preis für Innenarchitektur
1966 erhält den Kritiker-Preis im Museum Charleroi für Expo-Möbel / Internationale Design Furniture
1967 Emiel Veranneman wird zum Ritter des Ordens Leopold II ernannt
1980 Erhält die Goldene Medaille von Belgien, überreicht durch das Komitee der"Europese Excellence" (Avenue Georges V, Paris), zusammen mit Seiner Königlichen Hoheit Antoine de Ligne
1988 Verleihung des Kulturpreises für sein Gesamtwerk

1952 Ausstellung im Palast der Schönen Künste in Brüssel
1953 Ausstellung "Salon des Arts Mänagers", Paris
1953 Ausstellung "Het Nieuwe Wonen", Antwerpen - Kiel
1954 Ausstellung in Mailand
1957 Gestaltung von ca. 20 (über ganz Belgien) verteilte Filialen der europäischen Gruppe "Filatures des 3 Suisses"
1958 Gestaltung der Repräsentationshalle des Belgischen Pavillons auf der Weltausstellung in Brüssel / Palais 7
1958 Einzelausstellung im Palast der Schönen Künste in Brüssel
1961 Gestaltung des Privatmuseums von Louis Bogaerts in Knokke - Zoute
1964 Einzelausstellung in Brüssel im "Show-Room" des "International Design Furniture Herman Miller", New York
1966 Gestaltung einer Galerie in Paris für den Antiquar Kamer, New York (passend im Stil des Hauses aus dem 17 Jhdt.)
1967 Gestaltung der Empfangshalle des Hilton-Hotels in Brüssel
1967 Möbelkreationen für die Weltausstellung in Montreal / Kanada
1969 Gestaltung des Kongreß-Palastes in Brüssel
1970 Gestaltung des Belgischen Pavillon auf der Weltausstellung in Osaka / Japan
1975 Gestaltung der Stiftung Vasarely in Aix-en-Provence / Frankreich
1978 Wichtige Ausstellung im Museum für dekorative Künste in Gent
1978 Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe / Hamburg
1979 Ausstellung von Möbelkreationen im Museum für Volk und Wirtschaft / Düsseldorf
1980 Alain Lesieutre/Paris präsentiert Veranneman (exklusive und signierte Möbelstücke)
1982 Große Möbelausstellung im Museum Constant Permeke in Jabbeke
1982 Ehrengast auf der"Interieur'82", zusammen mit Alessandro Mèndini (8. Biennale für Wohnkreativität)
1988 Ausstellung "Belgium Modern Art" im Yurakucho Art Forum, Tokio
1990 Wichtige Ausstellung in Yurakucho Seibu, Tokio ("Veranneman Art Furniture")
1991 Entwurf des neuen Mobiliars für"De Sede of Switzerland"
1994 Möbelkreationen Europäisches Parlament - Brüssel
1994 Große retrospektive Ausstellung von Möbeln, Tapisserien und Zeichnungen 1950-94, Museum für dekorative Künste, Gent
1994 Entwirft Möbel für Carl Bouckaert-Declerck in Dalton (Georgia) / USA
1995 Retrospektive-Ausstellung in der Marlborough Gallery New York
1996 Ausstellung im "Belgischen Haus" in Köln
1996 - 97 Entwirft verschiedene Möbel für die Empfangshalle und den großen Konferenzsaal des Rathauses in Brüssel
1997 Komplette Neugestaltung des Museum Constant Permeke in Jabbeke
1997 Neue Möbe entwürfe
1998 Neue Möbelentwürfe
1998 Ausstellungen in Mechelen, Paris, Bielefeld, Peking

Der international renommierte belgische Möbeldesigner, Innenarchitekt und Kunstsammler Emiel Veranneman, ein Neffe von Constant Permeke, wurde 1924 geboren. Er studierte in Brüssel an der von Henry van de Velde geprägten "Kameren" für Architektur und Dekorative Künste und startete seine Karriere in der Nachkriegszeit als recht isolierter Visionär der Moderne. Noch als er 1952 sein erstes Wohnzimmer gestaltete und 1953 seine erste Kunstgalerie in Kortrijk eröffnete, galt er als Pionier. Erst mit der Weltausstellung von 1958 in Brüssel, für die er bereits den Landespavillon einrichtete, wurde moderne Innenarchitektur in Belgien nach der Blütezeit des Jahrhundertanfangs wieder auf populärer Basis akzeptiert. Doch erst mit der postmodernen Gesellschaft fand er sich mit seinen Vorstellungen von Esprit und Methode im Einklang. Im Mittelpunkt seiner vielseitigen Aktivitäten standen immer Möbelentwürfe. Sozial engagiert, widmete er sich zunächst dem preisgünstigen Funktionalismus und fühlte sich dem Deutschen Werkbund verwandt. Später kam auch wertvolleres Mobiliar dazu, bei dem er das Notwendige mit schönen Materialien verband.

Seine Verwandtschaft mit Constant Permeke mag sich ausgewirkt haben auf seine Liebe zum Wesentlichen und seine Sicherheit im Umgang mit Farben. Räume gestaltet er wie ein Maler sein Bild, auf dem Farben und Formen in eine spannungsreiche Beziehung gesetzt werden. Seine Möbel bleiben nie Einzelstücke, sondern Teile des Ganzen. Die Formen sind auf raffinierte Weise schlicht und klar. In jedem seiner Möbelstücke vereinen sich Logik, Gleichgewicht, Einheit, Harmonie, Rhythmus, intellektuelle Ausstrahlung und auch Witz. In einer Synthese von Architektur, Kunst und Kommerz bezieht Veranneman seine Inspirationen aus aller Welt und integriert sie in seinen ganz persönlichen Stil. Eine leidenschaftliche Vision vom perfekten Objekt durchzieht sein Werk. Mit Blick auf das Wesentliche vereint er Gegensätze und fegt Tabus beiseite. Jüngere Arbeiten zeigen einen minimalistischen Purismus in der Reduktion auf eine prägende dekorative Linie und eine dunkle, fast monochrome Farbgebung. Ihre Ästhetik erinnert an Sol LeWitt oder Donald Judd. In diesen klaren Objekten kristallisiert sich Verannemans Lebenserfahrung aus fast 75 Jahren.

Emiel Veranneman gestaltete zahllose Räume für die belgische Finanz- und Politikerwelt, aber auch für die internationale Kunstszene. In Aix-en-Provence richtete er die Fondation Vasarely ein, in Brüssel das Foyer des Hilton, die Kongreßhalle und die Bibliothek Wittockiana. Fast alle belgischen Weltausstellungspavillons tragen seine Handschrift. In der 1974 von ihm begründeten und entworfenen Veranneman Foundation im belgischen Kruishoutem hat er seine Kunstsammlung in einem eindrucksvollen skulpturalen Gebäude als hochrangiges Privatmuseum zusammengestellt.