Artist | Anna Blume (1912 - 2001)

Alias: Anna Blume [Anni Frey, Anny Frey]

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    • Anna Blume

      Ohne Titel1985
    • Anna Blume

      Ohne Titel1985
    • Anna Blume

      Ohne Titel1991
    • Anna Blume

      Ohne Titel1992

Biography

Biography

Die Künstlerin, 1912 in Zürich geboren, absolviert in den Jahren 1935/36 ein Studium der Malerei in Paris an der Académie des Grandes Chaumières. Weitere Studienaufenthalte folgen 1939/40 und 1948 in Paris, sowie in Spanien und Italien. Verheiratet mit dem Schweizer Künstler August Frey wird sie unter dem Namen Anni Frey bekannt mit gegenständlicher Malerei. Mitte der siebziger Jahre bemalt sie Holzobjekte, auch Möbel und signiert seitdem mit ihrem Mädchennamen Anna Blume. Seit den achtziger Jahren schafft sie Bilder mit malerischen, geometrisch-abstrakten Motiven auf Papier oder Holz.

About the work (deutsch)

About the work (deutsch)

Die Malerei ist ein Fest
Bekannt geworden ist Anna Blume durch ihre Spielzeugbilder, Spielzeugtische und -stühle, auf denen die Automaten ein gleichzeitig buntes als auch beunruhigendes Leben führten. Zwischen zerknitterten Orangenpapieren, fahrenden Clowns auf Rädern, Blütenzweigen und Glaskugeln entfaltete sich eine Welt, in der die Protagonisten der "monde mécanique" und der "monde végétale" ihre Dramen erzählten und gleichzeitig von der Schönheit des Alltäglichen als auch ihrer poetischen Verklärung erzählten. Ihre Welt war der Tisch, das Spielbrett oder die Wand, die ihnen als Bühne der täglichen Geschicke und Geschichte dienten, ein leerer Raum, den sie mit ihrem Dasein belebten.

Der Bruch von der gegenständlichen Welt zur geometrischen Abstraktion vollzog sich nicht langsam und kontinuierlich, sondern unmittelbar und plötzlich. Das erzählerische Moment schien für die Künstlerin wie ausgeschöpft und anstatt Geschichten von tatsächlich existierenden Protagonisten zu erzählen, erzählt Anna Blume von nun an Geschichten über die Form. "C'est à prendre ou à laisser" hat sie auf eines ihrer früheren Spielzeugbilder geschrieben. Nicht nur geschrieben, sondern auch befolgt und einen Neuanfang gemacht. Im nachhinein erscheint der Schritt zur Geometrie logisch: eine Verschiebung des Bildinhaltes. Die großen leeren oder ornamentalen Felder des Bildgrundes haben sich verselbständigt und werden selbst zum Thema. Aber damals war es vermutlich ein Schock. Plötzlich war die Bühne leer, die Protagonisten weg und nur noch der Hintergrund da. Warum? Ich wollte!" Sie verzichtet von nun an auf Szenen und Geschichten, das Motiv des Erzählens und die "Comédie humaine" im Kleinen.

Die Welt ist immer noch da, aber anders und anders sichtbar gemacht. Fern von den aufklärerischen Zielen der Konstruktivisten sucht Anna Blume nach einer "Géométrie poétique", nach jenem Anschluss an die Geometrie des Ursprungs, die die Welt vierteilte oder im Kreis einschloss und damit Himmel und Erde, Wasser und Feuer, Haus und Land voneinander trennte. Geometrie ist hier als Symbolsprache aufgefasst, im Sinne jener Wesenhaftigkeit, wie sie Paul Klee etwa in seinem "Pädagogischen Skizzenbuch" darlegte. Im Viereck, im Kreis, im Oval und der Rhombe ist die Ordnung der Welt aufgehoben, entfalten sich die Polaritäten der Formen zum Bild. Es sind Bilder des Vorsprachlichen und Vorbewussten, wie ein Nachklang aus der Erinnerung . "Mir träumte..." ist der Titel eines Werkes, das damals in Ittingen ausgestellt war.

Anna Blume träumt in Formen und Farben, die nicht dem Alphabet des Gegenstands folgen und auch nicht dem Kalkül mathematischer Regeln unterliegen. Ihre Geometrie ist eine Geometrie des Wesenhaften: die Form als "Gestalt", als Vorstellung und Deutung der Welt außerhalb ihrer gegenstandsgebundenen Erscheinung. Dies ist der Weg und das Ziel dieser Malerei. Aber Malerei ist bei Anna Blume auch vorgängig Materie - ist Farbpaste und Farbton, ist Bildträger, ist Fläche und Linie, ist Pinselspur. Die Materie wird geformt. Und das Malen ist ein Fest.

Früher hat Anna Blume auf Tür- und Fensterbretter gemalt, gerundete und schrundige Holzunterlagen, die sich als solche nie versteckt hielten. Heute malt sie auf dickleibige Bretter, die uns als Körper entgegentreten. So steht die Malerei im Raum und wird zum Gegenüber. Eigenwillig - das heisst auch - dem Willen zum Ausdruck zugeordnet, ist ebenso die Pinselspur. Nie verbirgt die Künstlerin, dass sie die "peinture" studiert hat und dass sie den Akt des Malens an sich liebt. Fliessend und willentlich wird die Farbmaterie aufgetragen, folgt der Bewegung der Hand und formiert sich in einem ab- und aufschwellenden Fluss von Verdünnungen und Verdickungen, die die Formgebung, die Stimmung und das Moment der Zeit sichtbar machen. Wenn die Farbspur zu lieblich verläuft, wird sie durch Auskratzen gestört oder durch eine weitere "Couche" überlagert: so bleibt sie lebendig. Ein Eigenleben führt auch die Farbe mit ihren schwebenden Nuancen, einem hellen Orange etwa, einem Rosa oder einem wirklich farbigen Grau, dem nichts von Strenge anhaftet. Wie überhaupt das Rigide aufgehoben wird. Selbst wenn die Bildanlage eine konstruktiv nachprüfbare ist, etwa zwei Kreise, die sich durchschneiden oder der Dialog zwischen Rechteck und Dreieck, so entzieht sie sich dem Kalkül, weil sie nicht auf Berechenbarkeit, sondern auf Bedeutung ausgerichtet ist. Und die Linie folgt der Hand und verneint diese nicht, frei bewegt sie sich über die Fläche des Bildes, umrandet die Form in der lebendigen Bewegung. Das Material, sagt uns die Malerei von Anna Blume, ist gegeben, um es in Materie zu verwandeln, um der eigenen Vorstellung von Welt, Form und Farbe zu verleihen und diese Vorstellung sichtbar zu machen.

Anna Blume malt für ihre und für unsere Sinne. Lassen wir das Orten und Beschreiben und Analysieren beiseite. Teilen wir mit ihr den Kreis, das Rechteck und das Oval, auch das Orange, das Blau und sogar das Grau. Malerei IST ein Fest, Anna Blume. Hier und jetzt und wahrhaftig.

Text von Elisabeth Grossmann

Exhibitions (selection)

Exhibitions (selection)

Ausstellungen des geornetrisch-abstrakten Werkes:
1987 Galerie S. Teucher, Zürich
1988 Kunstmuseum Kanton Thurgau (Katalog)
1988 Raum für Kunst, Basel
1989 Art Basel, Ausstellung 'Babel, zweite Bauetappe' (Katalog)
1990 Galerie S. Teucher, Zürich
1992 Galerie S. Teucher, Zürich
1994 Stiftung für konstruktive und konkrete Kunst, Haus für konstruktive und konkrete Kunst, Zürich
1994 Reihe 'Schweiz konkret', Galerie S. Teucher, Zürich
1994 Gemeindegalerie Meggen
1995 Galerie B. Haasner, Wiesbaden D
1996 Kunstmuseum Zug
1996 Galerie Bommer, Zug
1997 Gemeindegalerie Meggen
1998 Galerie B. Haasner, Wiesbaden D

Public Collections

Public Collections

Schweizerische Eidgenossenschaft Bern
Kantone Luzern, Zürich, Zug
Stadt Zürich
Kunsthaus Luzern
Kunsthaus Zürich

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Venue types: Gallery / Museum / Non-Profit / Collector
Exhibitions in artist-info 13 (S 5/ G 8) Did show together with - Top 5 of 109 artists
(no. of shows) - all shows - Top 100
Katharina Sallenbach (3)- 19
August Frey (2)- 10
Charlotte Müller (1)- 1
Sasha Morgenthaler [Sasha Morgenthaler-von Sinner] (1)- 1
Hermana Sjövall-Morach [Hermana Morach-Sjövall] (1)- 2
Exhibitions by type
13:   6 / 1 / 5 / 1
Venues by type
10:   3 / 1 / 5 / 1
Curators 0
artist-info records Jan 1952 - May 2015
Countries - Top 2 of 2
Germany (7)
Switzerland (5)
Cities - Top 5 of 8
Wiesbaden (3)
Düsseldorf (3)
Zürich (2)
Luzern (1)
Frankfurt am Main (1)
Venues (no. of shows ) Top 5 of 10
Galerie B. Haasner (3)
Galerie Ute Parduhn (2)
Deutsche Bank Collection - Artists (1)
Haus Konstruktiv, Stiftung für konstruktive und konkrete Kunst (1)
Schweizer Mustermesse 'Baslerhalle' (1)
Curators (no. of shows) Top 0 of 0
Offers/Requests Exhibition Announcement S / G Solo/Group Exhibitions   (..) Exhibitions + Favorites
Galerie B. Haasner G Apr 2015 - May 2015 Wiesbaden (113) +0
Deutsche Bank Collection - Artists S Apr 2015 - Apr 2015 Frankfurt am Main (1) +0
Stiftung akku Emmen G Nov 2012 - Dec 2012 Emmenbrücke (20) +0
PermalinkExhibition TitleExhibition Title

Vorbilder

 -  Monika Bartholomé - Anna Blume - Nanne Meyer
Galerie Ute Parduhn G Jan 2006 - Mar 2006 Düsseldorf (159) +0
Galerie B. Haasner S Jun 1998 - Jul 1998 Wiesbaden (113) +0
EP-Galerie G Jun 1997 - Aug 1997 Düsseldorf (13) +0
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