Artist | Bruno Ritter (*1951)

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Biography

Biography

Geboren 20. 12. 1951
Aufgewachsen In Neuhausen, Kanton Schaffhausen (CH)
SfG in Zürich: Diplom für Lehramt im Zeichnen, 1977
Tätigkeit an diversen Schulen im Kanton Zürich (CH)
Druckatelier in Schaffhausen: Radierungen und Lithografien
1982 Auswanderung ins Bergdorf Canete
1989 Chiavenna
1992 Heirat
1994 Maloja mit Atelier in Chiavenna
1997 Geburt von Sara Alessandra

Collections

Collections

Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen
Kunstsammlung des Bundes
SBG, Schaffhausen
SIPRA, Roma, Torino
Camera di Commercio, Sondrio
Credito Valtellinese, Sondrio
Weinbaumuseum, Chur
Hotel Haus Paradies, Ftan
Seedamm-Kulturzentrum, Pfäffikon
Bank Julius Bär
W. und Gisa Radinger, Castrop-Rauxel
Ericsson AG, Zürich
Kanton Schwz
Graubündner Kantonal Bank
Franco und Lorenzo Moro, Borgonovo/Chiavenna
Giancarlo Cantarelli, Chiavenna
Reto Buff, St. Moritz
Christian und Stephan Kuhn, Schaffhausen
Markus Sicher, Seeberg

Catalogues

Catalogues

1985 Bruno Ritter, Chiesa San Nicolao, Bellano; Andrea Vitali

1986 Città et Campagna; 1986; Raffaele De Grada; Galleria "il vicolo", Voghera

1986 / 1988 Biennale Cagliari, Sardegna, Raffaele De Grada

1988 Galleria dell'incisione; Via della Spiga, Milano. "B.R.opere grafiche", testo di Andrea Vitali

1990 Refettorio delle Stelline; Milano (Mondadori Arte). "La pittura Valtellinese dal romanticismo all'astrattismo"; Testi di Raffaele De Grada e Franco Monteforte

1992 Museum zu Allerheiligen; Schaffhausen. "Bruno Ritter Malerei", Texte von Kathleen Olivia Bühler und Paola Tedeschi-Pellanda, Grafiche Aurora; Verona

1996 Galerie Riss, Samedan. "Ein barockes Thema - un tema barocco"; Texte von: Paola Tedeschi, Martin Schläpfer, Gian Andrea Walther. Grafiche Aurora; Verona

1989-1996 Palazzo Bandera.; Museo delle Arti, Busto Arsizio, VA. (Archivio Storico di Consultazione dell’Arte Moderna e Contemporanea)

Book-Art; Bartkowiak, Hamburg; "7 Sonetti lussuriosi di Pietro Aretino"; Kompendium, bibliophil.

Figurazioni - Arte d’immagine in Lombardia oggi; Milano,1997; Museo della Permanente; Giorgio Seveso.

"Die 100 Ansichten des Piz Lizun"; 12 Postkarten aus den 100 Ansichten; 1998, Maloja/Chiavenna/Verona

Premi Cultural Paradies 2000

Premi Cultural Paradies 2000

«Premi Cultural Paradies 2000»
Laudatio anlässlich der fünften Preisverleihung vom 21. Oktober 2000 im Hochalpinen Institut in Ftan

Sehr geehrte Familie Rahe, geschätzte Künstlerinnen und Künstler, verehrte Gäste,
vor ziemlich genau einem Jahr sprach ich hier, anlässlich der vierten Preisübergabe des «Premi Cultural Paradies» an Jacques Guidon, davon, dass mit diesem Preis eine kleine, aber schöne Tradition begründ'et worden sei. Und mit der damaligen Mitteilung, die Förderung und Anerkennung des künstlerischen Schaffens der Region werde mit dem «Premi Cultural Paradies» nicht nur fortgesetzt, sondern markant aufgewertet, verband ich die Aussage, Kunstforderung mache erst dann Sinn, wenn sie kontinuierlich erfolge: Es zeigt sich - mehr und mehr -, wie grundlegend und massgebend diese Konstanz zu einem erspriesslichen kulturellen Klima beiträgt und dieses positiv zu beeinflussen vermag. Ganz in diesem Sinne freue ich mich, wenn die Familie Horst Rahe das für das Engadin, aber auch für den ganzen Kanton Graubünden enorm wichtige kulturelle Engagement aufrecht erhält und jetzt bereits zum funften Mal herausragende Beiträge des aktuellen künstlerischen Schaffen auszeichnet. Augenfällige Zeichen für den unübersehbaren Stellenwert des «Premi Cultural Paradies» sind einerseits die Verdoppelung der Preissumme auf 10'000 Franken sowie andererseits die erstmalige Ausschreibung für sämtliche Bündner Künstler und Künstlerinnen, und nicht - wie in den vorangegangenen Jahren - eine auf die Kunstschaffenden aus dem Engadin und die angrenzenden Südtäler beschränkte Zulassung.

So haben sich dieses Mal 33 Künstlerinnen und Künstler mit originalen Werken oder mit Dokumentationen an der Ausschreibung beteiligt: Das Spektrum war breit; es umfasste sämtliche Generationen und setzte sich aus manchen Gattungen zusammen: Malerei und Skulptur, Zeichnung und Installation, Video und Fotografie. Wir haben es uns in der Findungskommission - wie immer - nicht leicht gemacht: Im Wissen um die Verantwortung und um die erhebliche Tragweite des Entscheides haben wir uns intensiv mit den eingereichten Beiträgen auseinandergesetzt, um am Ende von vier Rundgängen in einer Schlussrunde den Preisträger zu bestimmen. Es ist mir ein grosses Anliegen, meinen Kollegen in der Findungskommission, den Herren Gioni Signorell und Georg Tanno, für die seriöse und gewissenhafte Arbeit bestens zu danken.

Es ehrt und freut mich, Ihnen nun den neuen Preisträger für das Jahr 2000 mit ein paar knappen Sätzen vorzustellen und zu würdigen. Nach Gaspare O. Melcher, Gregori Bezzola, Not Vital und Jacques Guidon geht der «Premi Cultural Paradies» in diesem Jahr an den 1951 in Cham geborenen und seit 1982 im Valchiavenna arbeitenden Maler, Zeichner und Druckgraphiker Bruno Ritter.

Das grosse, einzelne Bild, das uns zur Beurteilung vor Augen stand und jetzt auch Sie, meine Damen und Herren, zur genaueren Betrachtung einlädt, zeichnet sich in mannigfacher Hinsicht als ein autonomes, in sich geschlossenes und in allen Belangen hervorragendes Stück Malerei aus. Mit dem ihm eigenen, einmal subtilen, ein anderes Mal zupackend aggressiven Pinselduktus strukturiert Bruno Ritter die weite Fläche und gliedert sie gewissermassen in Kompartimente, die allenorts wieder zum Ganzen zusammenfinden und miteinander dialogisieren. Das Pulsieren der dynamischen Pinselzüge versetzt das Gefüge der einzelnen Schraffen und Farbstriche in eine vibrierende Bewegtheit. Mit dem Duktus und der Form untrennbar verbunden ist die überaus reiche Chromatik: Die Farben strömen derart nuanciert, in so vielen überraschenden Kombinationen und in so manchen ungewöhnlichen Nachbarschaften zusammen, dass man versucht ist, von einem reinen Augenschmaus, gar von einer Augenschmatzerei zu sprechen. Zu Form und Farbe gesellt sich als drittes Element die Räumlichkeit. Das Bild eröffnet in unzähligen Tiefenschichten, in einem steten Vor und Zurück, aber auch in schieren Schüben, weite und letztlich unauslotbare Räume. Das mit Spannungen und Schwingungen randvolle, in Textur und Farbigkeit so opulente Bild ist von brandendem, pochendem und hämmerndem Leben erfüllt. Es sind einzig und allein die primären Mittel der Malerei, die Bruno Ritter einsetzt, nur: Er lotet sämtliche Möglichkeiten der Malerei meisterhaft aus und weiss ihr dadurch neue, innovative Facetten abzugewinnen, welche das Bild im Diskurs um heutige Malerei als höchst aktuellen, brisanten und qualitativ hochstehenden Beitrag ausweisen. Dass die scheinbare Selbstverständlichkeit und «Leichtigkeit» des Bildes erst aufgrund eines langwierigen und bestimmt auch schmerzvollen Schaffensprozesses errungen werden konnte, scheint ebenso einsichtig wie das Wissen darum, dass dieses Gemälde - wie jedes andere auch - erst vor dem Hintergrund eines langen, unerbittlich und beharrlich geführten Malerdaseins entstehen konnte.

Es handelt sich (wenigstens vorerst und vordergründig) um nichts anderes als um Malerei als Malerei, um eine Malerei, die aus dem reinen Akt des Malens gewonnen wurde - nehmen und lesen wir das Bild als Bild. Insofern ist es nur folgerichtig, wenn wir von einem erkennbaren Gegenstand gar nicht erst gesprochen und die bemalte Fläche im Sinne der informellen Malerei beurteilt haben. Wenn wir dann bei genauerer Betrachtung oder besser: Im landläufigen Bemühen, stets etwas Greifbares, gegenständlich Bestimmbares ausmachen zu wollen, die Malerei mit ihrem Unten und Oben und mit ihrer augenscheinlichen Tiefenentwicklung beispielsweise mit Landschaftlichem assoziieren, trifft sich dies durchaus mit den Intentionen des Künstlers. Nur meint das Bild, so wie ich es lese, weit weniger das topographisch Erkennbare als vielmehr den geognostischen Blick auf das Innere, welches sich hinter und unter der Oberfläche verbirgt - insofern eine eigentliche Seelenlandschaft mit allen Höhen und Tiefen existentieller Befindlichkeit.

Bruno Ritter wusste stets und bewusst zwischen Abstraktion, Figuration und Ungegenständlichkeit zu lavieren. Eine derartige Festlegung war für ihn als Vollblutmaler nie von relevanter Bedeutung. Gleichwohl kann man im reichen Euvre die meisten Werke aufgrund ihrer Ikonographie ganzen Werkgruppen zuordnen, was von der bisherigen Rezeption denn auch wiederholt und explizit von den Autoren der Kataloge von 1992 und 1996, auch getan wurde. Mit der jähen biographischen Zäsur von 1982, als sich Bruno Ritter vorsätzlich aus der Stadt Zürich zurückzog und ins Valchiavenna übersiedelte, wurde unvermittelt das Motiv des Berges übermächtig und prägend: Der Berg unter anderem als Metapher für die Einsamkeit und Verlorenheit, für die Enge und die Unausweichlichkeit, für verschattete Existenz. Ein anderer Werkkomplex manifestiert das virulente Interesse von Bruno Ritter für metamorphotische Zustände, für die Symbiose von Körper und Landschaft, für Anthropomorphes, wo von Körperlandschaften und von Landschaftskörpern gesprochen werden kann. Eine dritte, jüngere Werkgruppe setzt sich mit dem berühmten und skandalumwitterten Bild Das Floss der Medusa von Theodore Gericault aus dem Jahr 1819 auseinander, das mit seiner vielschichtigen Metaphorik zu einer wahren Inkunabel für den frühen Realismus in Frankreich avancierte. Bruno Ritter aktualisiert den Stoffund transponiert ihn vom fernen Meer in das von Bergen geschlossene Tal. Wir belassen es bei diesen knappen Hinweisen auf nur gerade drei wichtige Werkkomplexe innerhalb eines weit umfassenderen ikonographischen Repertoires.

Was mich bei Bruno Ritters Kunst weit mehr fasziniert als die inhaltlich determinierten Aspekte ist sein virtuoser Umgang mit der Tradition der Malerei und mit jener der Zeichnung: Denn vergessen wir nicht, dass Ritter auch ein begnadeter Zeichner und Radierer ist, welcher in geradezu altmeisterlicher Perfektion mit Stift und Stichel umzugehen weiss. Der Satz: Jedes Bild ist von hundert Malern gemalt, trifft für Bruno Ritter geradezu exemplarisch zu. Er kennt sich in der Geschichte der Malerei bestens aus und macht sich die Leistungen der grossen Meister zu eigen - nicht etwa oberflächlich eklektizistisch oder unreflektiert im postmodernen Sinne, sondern in einer äusserst intensiven, originären und inspirierenden Auseinandersetzung. Mit seinen Interaktionen zur Malerei der Nabis, zu jener von Paul Cezanne, Vincent van Gogh, Giovanni Giacometti, Max Beckmann, Varlin und manchen anderen setzte und setzt er sich selber einen enorm hohen Anspruch, hielt unbeirrt den Glauben an die Möglichkeiten der Malerei aufrecht und - das ist das Entscheidende – gelangt damit zu höchst eigenständigen bildnerischen Resultaten, die in ihrer unbedingten Aktualität zu faszinieren und zu überzeugen wissen.

Meine Damen und Herren, als Vertreter der Findungskommission danke ich allen, die sich um den «Premi Cultural Paradies» beworben haben: Allen Kandidatinnen und Kandidaten gebührt Respekt und Anerkennung, im Besonderen jenen drei, die bis zum Schluss im engsten Kreis der Preisanwärter verblieben sind und wie folgt rangiert wurden: Im zweiten Rang Zilla Leutenegger, die konsequent die neuen Medien wie die Fotografie, das Video, den Computer oder die Performance einsetzt. Bei der Video-Arbeit «Dream as drawing» handelt es sich um ein Werk, das auf verblüffende Art und Weise die Waage zwischen traditioneller Zeichnung und bewegtem Video-Bild hält. Im dritten Rang Arno Hassler mit einer Fotografie, die zwar eine banale Alltagswirklichkeit festhält, aber unsere gewohnte Wahrnehmung gehörig ins Wanken bringt. Und schliesslich im vierten Rang Ladina Gaudenz, die mit ihrem Bild voller Intensität und Präsenz einen eigenwilligen Beitrag zum heutigen Diskurses um die Malerei zu leisten weiss.

Im Namen der Findungskommission gratuliere ich den rangierten Künstlerinnen und Künstlern und im besonderen Bruno Ritter, dem neuen Preisträger des «Premi Cultural Paradies», und Ihnen, meine Damen und Herren, danke ich für Ihr Interesse.

Dr. Beat Stutzer

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