Wasa Marjanov
23. Juni - 28. Juli 2002
Galerie Kasten - Werderstrasse 18 – D-68165 Mannheim - Telefon +49 (0) 621 - 40 70 38

Wasa Marjanov versteht es wie kein anderer ein abstraktes Formenvokabular mit einer erzaehlerischen Aussage zu verbinden. Die technisch-geometrische Komponenten seiner raeumlichen Konstruktionen spiegeln ein kuenstlerisches Raumverstaendnis, das auf die Schaffung eines aesthetischen Raumes fuer menschliches Leben und Denken zielt. Im Laufe der letzten Jahre hat Wasa Marjanov dazu eine Grammatik der Formen entwickelt, die in ihrer Gesamtheit zu einer unverwechselbaren Bildsprache mit hohem Erinnerungswert gefuehrt hat. Sein Materialrepertoire besteht oftmals aus alltaeglichen Materialien, die in einem neuen kuenstlerischen Sinnzusammenhang aesthetisch dekliniert werden. Komponenten des Ready-mades, in dem Sinne von bereits etwas als Gestaltetes auswaehlen, finden ebenso Eingang in seine Arbeiten wie industriell geformte Elemente, deren urspruenglicher Funktionszusammenhang im Konzept seiner Arbeit gaenzlich verschwindet und nur noch als Form und/oder materialaesthetische Komponente in Erscheinung tritt. Die Kunst wird zur Buehne fuer tektonische Phantasien. Realitaet und Fiktion verbruedern sich zu Gegensaetzen ohne Widerspruch. Die Arbeiten von Wasa Marjanov wirken primaer durch die konstruktiv sachlichen Elemente als Ausdruck einer ungewoehnlichen Formensprache. Doch nicht immer ist alles so, wie es auf den ersten Blick scheint. Wasa Marjanov arbeitet mit Mitteln der Ironisierung, mit gebauten Fussangeln der Wahrnehmung, die sich einer reinen formalaesthetischen Wertung seiner Arbeiten vehement entgegenstemmt. Die Strategie der Konstruktion im Werk von Wasa Marjanov ist ein Gegenpol zur naturhaften Form, deren aesthetisches Konzept aus der empirischen Anschauung und mimetischen Schilderung erwaechst. Die formale Proportion und die gebaute Harmonie, die man in seinen Figuren findet, verzichtet auf alles Nachahmende zugunsten einer abstrakten, der geometrischen Deutung von Figur zugewandten Schilderung. Die Form wird zur Substanz, die Figur selbst erwaechst aus einer Folge von additiven Raumkoerpern, die in ihrer Komposition und Summe erst das eigentliche Sinnbild entstehen lassen. Es ist die Mischung aus formaler Reduktion und narrativer Einkleidung, die Wasa Marjanovs Arbeiten so unverwechselbar werden lassen.

1947 geboren in Pancevo, Jugoslawien
1963 Übersiedlung in die BRD
1965 Ausbildung als Maschinenschlosser
1970 Maschinenbaustudium
1976 Studium an der Kunstakademie, Düsseldorf Abschluss als Meisterschüler
1981 Stipendium des Landes NRW in Paris
1983 Stipendium des Landes Baden-Württemberg
1985 Kunstfonds Bonn; Ausstellungsarchitektur für "Das junge Rheinland" an der Kunsthalle ,Düsseldorf
1992 Ausstellungsarchitektur für "Konstruktivistische Internationale" an der Kunstsammlung NRW, Düsseldorf
1994 Ausstellungsarchitektur für "Oskar Schlemmer"an der Kunstsammlung NRW, Düsseldorf
1996 Gastprofessur an der Internationalen Sommer-Akademie, Fachhochschule für Gestaltung, Hamburg
Lebt und arbeitet in Düsseldorf

1987 Düsseldorf, Skulpturen im Südpark
1989 Lingen, Skulptur
1991 Duisburg, Wasserplastik
1992 Neuss, Finanzamt, Steinskulptur
1993 Rheinberg, Amtsgericht, Sitzskulptur
1993 Lingen, Hedon- Klinik, Wasserplastik
1996 Krefeld, Privatsammlung, 7 Hesperiden
1999 Düsseldorf, Privatsammlung, 7 Hesperiden

Seit 1979 zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungs-Beteilungen im In- und Ausland
Ausführliches Ausstellungsverzeichnis und Bibliografie
siehe: Künstler, Kritisches Lexikon der Gegenwarts-
Kunst, Ausgabe 56, Verlag Weltkunst + Bruckmann