Artist | Georg Hornung (*1951)

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Biography

Biography

geboren 1951 in Glauchau/Sachsen
Kindheit in der elterlichen Gärtnerei, Ausbildung als Gärtner
Abitur, naturwissenschaftliches Studium und Diplom an der Universität Leipzig
1970 Beginn der autodidaktischen Beschäftigung mit Malerei, Grafik und Fotografie
Seit 1981 experimentelle Fotoarbeiten und Fotomontagen
Februar 1989 Ausreise aus der DDR
seitdem wohnhaft in Weiden i. d. OPf.
Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler

Exhibitions

Exhibitions

zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen

About the work (deutsch)

About the work (deutsch)

Vom Abbild zum Welt-Bild

Der Experimental-Fotograf ist ein Künstler, der nicht nur eine Wahl trifft unter dem, was er vorfindet, sondern Situationen schafft, bisher vernachlässigte oder ungenutzte Mittel einsetzt, die er im Interesse der Qualität des fotografischen Ausdrucks für notwendig hält. (László Moholy-Nagy)

Der Kommunikationsphilosoph Vilém Flusser (1920 - 1991) nennt in seiner „Philosophie der Fotografie“ Bilder die „Vermittler zwischen Welt und dem Menschen. Sie sollen die selbst nicht erfahrene Welt vorstellbar machen.“

Doch welche Weit ist da zu vermitteln? Die reale Welt ist weit mehr, als ein zweidimensionales Bild fassen kann. Ganz abgesehen von Geräusch, Wärme und Kälte, Geschmack und Geruch fehlt die räumliche Tiefenerfahrung ebenso wie das soziale Spannungsfeld, das bildlich gar nicht darzustellen ist.

Die Fotografie als reales Abbild der Welt - oder wenigstens ihrer Teile: der naive Kinderglaube ist aus dem Paradies der Bilderunschuld längst vertrieben, der Mythos von der unpersönlichen, objektiven Maschine Fotoapparat nicht minder.

Von dem oft krampfhaft aufrechterhaltenen Schein von Wirklichkeitsbildern ist in den fotokünstlerischen Werken Georg Hornungs längst nichts mehr vorhanden. Sein Welt-Bild ist Welt-Anschauung. Er demonstriert sein magisches Bewußtsein und appelliert an den Betrachter seiner Bilder. Er zeigt und fordert imaginatives, assoziatives Denken.

Hornungs Bildkompositionen entsprechen der Forderung André Bretons (1896 - 1966). Er hat in seinem Manifest 1924 auch im Hinblick auf die surrealistische Fotografie verlangt: Träume und Visionen sind eine ebenso gültige Form des Begreifens von Wirklichkeit wie das normale, vom Verstand her kontrollierte Denken. Phantastische und metaphysische Aspekte haben einen wichtigen Platz in der Kunst, als Ausdrucksmittel für Gefühle, Stimmungen, Atmosphären, Ängste und Hoffnungen.

Wenn die bildnerische Fotografie ein Teil der modernen Kunst ist, dann gilt auch für sie die Forderung, die Weit neu zu sehen, die Welt in ihrer Vielschichtigkeit, ihrer Komplexität, in ihrem Prinzip der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen. Sie wird immer bestrebt sein, tradierte Sehweisen zu brechen, die ja stets auch gehabte Denkweisen im Gefolge haben oder deren Ausdrucksform sind.

„Stille Ordnungen“ nennt Georg Hornung seine neuen Bildkreationen. Gewollt ist sicher die gedankliche Nähe zum Stilleben der Kunstgeschichte. Pflanzen, Gegenstände und manchmal auch tote Tiere wurden aus ihrem natürlichen Zusammenhang genommen und neu arrangiert. Der Mensch als Schöpfer, in seiner unstillbaren Sehnsucht nach Beherrschbarkeit durch eine Ordnung, die er überblickt, wenn er sie schon nicht selbst geschaffen hat.

Beherrschbarkeit aber meint der Fotokünstler nicht, wenn er fotografisches Material in seinen Bildprogrammen in neue Beziehungen setzt. Inhaltlich geht es darum, nicht nur visuell die Vielschichtigkeit der Lebensphänomene zu thematisieren. Bilder reihen und überlagern sich. Es gibt nicht Chaos und Ordnung, nicht Gut und Böse nebeneinander, sondern alles in einem. Die natürliche Ordnung schließt alles ein. Wer sich ihr tätig und kontemplativ hingibt, nimmt Teil am Strom des Lebens. Nur unflexible, lineare Ordnung ist das Todesprinzip. Das Tohuwabohu der Bibel und die klassische Ordnung der Antike gemeinsam bejahen das Leben.

Mit Fotomontagen, Collagen, Mehrfachbelichtungen, Fotogrammen, Umkopierungen, Solarisation, Colorierung, Tonung und sogar Übermalung schafft Hornung seine Bildweiten in einem mehrstufigen Atelier- und Laborverfahren. Formell bietet dieses Programm Traumsequenzen, deren einzelne Bildbestandteile linear, aber auch komplex gelesen werden können. Spannung und Harmonie finden sich gleichermaßen integriert.

Fragt man nach den ästhetischen Kategorien dieser Bilder, dann stellt man eine labile Ambivalenz zwischen klassischen Ordnungsgesetzen der Bildorganisation mit innerbildlicher Abgeschlossenheit und Brechungen mit Offenheit fest. Die Arbeiten bieten dem Betrachter ein weites Assoziationsfeld an. Die den fototechnisch erzeugten Bildern immanenten stark grafischen Elemente werden betont durch den Montagecharakter der Einzelteile. Tonung, Colorierung und Übermalung fügen unaufdringlich die malerische Komponente dazu. So bekommen die inszenierten Bilder einen Rhythmus, der in modernen Klangkompositionen seine Entsprechungen hat.

Georg Hornung beweist mit seinen „Stillen Ordnungen“, daß die Zwänge des Apparats in der Fotografie durchaus überwindbar sind. Menschlicher Geist siegt über die Maschine. Die wesensmäßige Anwendung des fotografischen Verfahrens bietet dem kreativen Künstler nicht weniger Freiheiten als Leinwand, Farbe und Pinsel. Der Fotograf muß nicht der Wirklichkeit ein schönes Bild abschwindeln. Er bleibt nicht fixiert auf Oberflächenphänomene.

Georg Hornung schafft das mit seinem mikro- und makroskopischen Welt-Bildern, was Immanuel Kant mit autonomer Kunst meint: Er ist nicht an die Wirklichkeitsdarstellung gefesselt. Er kann sich der Kreativität hingeben, die sich durch die Kunst selbst entfaltet. Der Betrachter kann Hornungs Bild-Dichtungen ohne weiteres nur atmosphärisch und emotional auf sich wirken lassen. Seine Welt-Anschauung offenbart sich aber dem, der sich die Mühe macht, die Codierung, die im Kopf des Künstlers vor sich ging, zu decodieren.

Text von Harald Raab

Lichtwege

Lichtwege

LICHTWEGE
I.
Der riesige Stern, der in seinem Inneren Wasserstoff zu Helium verschmilzt, transportiert die dabei freiwerdenden gewaltigen Energiemengen an seine Oberfläche wo sie die Gasatome so stark aufheizen, dass deren Elektronen in turbulenter Begeisterung ihre Energieniveaus wechseln und dabei einen nicht endenden Strom von Photonen aussenden, der als elektromagnetische Strahlung dem Stern entflieht, ihn in weißblendender Helligkeit leuchten läßt. Geheimnisvoll-dualistisch in ihrer seltsamen Doppelnatur von Korpuskel und Welle zugleich rasen die ausgesandten Lichtquanten mit der kosmischen Spitzengeschwindigkeit in die Weiten des Universums. Ein nur unendlich kleiner Teil dieser Lichtquanten ist auserwählt, nach acht Minuten Flugzeit den Planeten zu erreichen, wo die Wellen auf jene Wesen treffen, die ihre Absorptionsflächen photonenhungrig nach der lebenfinanzierenden Strahlung ausrichten. Mit eigens dafür hergestellten Photonenfallen, den Pigmentmolekülen von Chlorophyll und Carotinoiden, gelingt es den Wesen den für sie wichtigen Lichtanteil der Sternenstrahlung einzufangen. Nur Lichtpartikel des blauen und roten Spektralbereiches liefern den sehr leicht erregbaren Elektronen der Farbpigmente die nötige Energie, um ein höheres Orbital zu erklimmen von dem aus sie diejenige chemische Arbeit initiieren können welche über eine komplexe Reaktionskette aus den Grundstoffen Kohlendioxid, Wasser und Mineralien das organische Wachstum der Lichtwesen ermöglicht.

II.
Abgeschirmt von der Strahlung des Sterns, in der dunklen Kammer des fotografischen Labors, emittiert ein glühender Metallfaden in einer gläsernen Birne ebenfalls Photonen. Exakt gelenkt und gesteuert durch Kondensor und Objektiv, dosiert und limitiert von Blende und Belichtungszeit prallen diese Photonen nach nur einem Meter Flugstrecke auf fotosensibles Material in dessen Gelotineschicht sie die eingelagerten Silberbromid-Moleküle aufspalten und elementare Silberkeime gebären. Gewachsene Lichtwesen, sorgfältig ausgewählt und auf Kunsttauglichkeit geprüft, mittels Messer und Schere aus Wald, Feld und Garten entnommen, werden in bildgestalterischerAbsicht präzise in den Photonenstrahl zwischen glühender Lampe und den fotosensiblen Papieren eingebracht um auf den dadurch beschatteten Partien die Photonenobsoption der lichtempfindlichen Moleküle zu verhindern und so latente Bilder zu speichern. In chemischer Entwicklerlösung gleichmäßig bewegt, erscheinen die negativen Abbilder der Gewächse durch die Zauberkraft der Schwärze erzeugenden Silberatome, entstehen Lichtwesen fotografischer Art.

Georg Hornung, 1999

Bibliography

Bibliography

Georg Hornung: Stille Ordnungen - Photounikate; Edition In Focus (Marzellenstraße 9, D-50667 Köln), Köln 1996

Georg Hornung, Lichtwesen – Fotogramme, Edition Photoart, 1999, Atelier für Photokunst, D-92637 Weiden

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Der Blick von innen

 - Zehn Regensburger Fotograf/innen sehen ihre Stadt
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