Artist | Peter Handel (*1949)

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Biography

Biography

1949 in Anklam geboren
1968 - 71 Kunst- und Sportstudium
1977 - 82 Lehrauftrag im Fachbereich Kunst an der Gesamthochschule Duisburg
Seit 1979 freischaffender Künstler, lebt in Alpen
1984 Künstleraustausch mit der UdSSR

About the work (deutsch)

About the work (deutsch)

Der Bann der Sinne.
Die Bilder von Peter Handel sind eine schrankenlose Provokation der Sinnlichkeit. Nicht hinsehen geht nicht. Und wer hinsieht ist gebannt. Um diese Bannkraft erzeugen, ist Peter Handel in der Wahl seiner Mittel alles andere als kleinlich.
Zunächst einmal wird der Betrachter - ob Mann oder Frau - mit schwerem psychologischem Geschütz sinnlich sturmreif geschossen. Das geschieht durch die massive Reizattacke auf das genetisch kodierte und daher unausweichliche erotische Sensorium. Ausgeführt durch das Abbild des natürlichen, nackten, weiblichen Körpers. Ein unfehlbares Aphrodisiakum, das das Rezeptionsniveau der Sinne auf Höchststufe katapultiert.
Okay, ich bin ein Mann. Honni soit qui mal y pens.
Aber die Stärke der affektiven Reaktion auf Handels Frauenakte ist bei Frauen in den meisten Fällen genau so groß wie bei Männern. Manchmal (meistens?) auch deren Richtung.
Und darum geht es zunächst. Denn die spontane Aktivierung öffnet die Sinne der Rezipienten für das malerische Angebot, das Handel seinen Frauengestalten im wahren Wortsinne auf die Haut malt.
Der biologische gleitet unversehens hinüber in den malerischen Sinnenrausch. Ohne ersteren selbstverständlich als Kraftquelle der Genußfreude aus dem Gemüte zu vertreiben.
Denn beide Elemente bedingen einander in Handels Bildern und machen gemeinsam deren Bannkraft aus: natürliche Realität dieser makellosen Frauengestalten - denn nur solche malt Handel. Wenigstens bislang. Und die malerische Intensivierung der erotischen Bannkraft dieser Frauen. Denn das malerische Element besteht bei Handel nicht etwa in einer entsinnlichenden Ästhetisierung, sondern in einer Intensitätssteigerung des Sinnlichen. "Ein Fest für die Augen" (Edgar Degas), wie er es ausdrückt.
Aber das sagt zu wenig.
Ich erlebe das so (und nur aus dem eigenen Erleben kann man überhaupt etwas mit Worten darüber sagen, was diese Bilder in einem anrichten): diese oft überlebensgroß gemalten nackten Frauenpersönlichkeiten verlieren im Abbild buchstäblich nichts von dem Reiz ihrer natürlichen physiologischen Realität. Diese aber ist gewissermaßen entbanalisiert.
Das natürliche Signalement der Frauen ist ausschließlich auf das Visuelle konzentriert.
Dafür ist die visuelle Illusion absolut vollkommen.
So sehr, daß man auf jedem der Bilder einer individuellen Frauenpersönlichkeit begegnet. Weit mehr also als einem perfekt gemalten Körper. Und dazu benutzt Handel das volle visuelle Ausdrucksarsenal des nackten Körpers: Durchsichtigkeit versus optische Dichte der Haut; Äderchen, die Erregung signalisieren; die gelassene Kühle der perfekten Schönheit. Manchen dieser Frauen kann man in die Seele sehen. Andere weisen den Betrachter arrogant zurück.
Dabei spielen Körperhaltung und Szenario manchmal auch eine Rolle. Als gezielte Mittel zu dem Zweck, die Nacktheit dieser Frauenpersönlichkeiten als Ausdrucksform ihrer Individualität in Szene zu setzen.
Wesentlich wichtiger sind jedoch Handels malerische Mittel, die es ihm ermöglichen, jeden Quadratzentimeter Haut mit individueller sinnlicher Ausdruckskraft zum Leben zu bringen.
Dieser seiner malerischen Potenz ist Handel selbstforscherisch nachgegangen und ist dabei auf eine neue Ebene seiner Kunst gestoßen:
Die Sinnlichkeit der malerischen Fein-Struktur.
Es gibt in Peter Handels Bildern keine Flächen. Es gibt nur Strukturen. So fein, daß sie vom Auge stellenweise durchaus als Flächen mißdeutet werden können. Es sind dennoch Strukturen.
Diese malerische Wirklichkeit von Handels Bildern entspricht offenbar in höchstem Maße der natürlichen Wirklichkeit. Auch die wirklichen Dinge - die Haut einer Frau zum Beispiel - sind, visuell gesehen, niemals Flächen, sondern immer Strukturen. Die Sinnlichkeit dieser visuellen Strukturen hat sich per Erfahrung unserem Kleinhirn eingeprägt. Warum etwas appetitlich aussieht, ekelhaft aussieht, furchterregend aussieht, schön aussieht, erotisch aussieht, können wir keineswegs immer präzise definieren.
Aber daß es das tut, das fühlen wir genau.
Die visuelle Struktur spricht eine Sprache, die wir intuitiv genau verstehen. Die uns anmacht, ängstigt, beruhigt oder langweilt.
Peter Handel ist ein Meister dieser Sprache der Realität. Er hat sie nicht erfunden. Sonst wäre er kein Realist. Und der Realität fühlt er sich nach eigenem Bekunden zutiefst verpflichtet.
Er hat sie für sich entdeckt. Und perfektioniert.
Auf dieser Entdeckungsreise hat er die Sprache der Struktur einmal analysiert und dann wieder zu neuer Sinnlichkeit zusammengefügt.
Das sind die ganz anderen Bilder des Peter Handel. Die scheinbar nicht Realistischen.
Zunächst entstanden die schwarz-weiß-Bilder in den Jahren 1989 - 1990: Makrostrukturen mit dynamischem Pinselstrich und grober Materialität der Farbe. Sie sind eine wichtige Station auf der Entdeckungsreise des Peter Handel. Sie bringen ihm eine neue Auseinandersetzung mit der Eigengesetzlichkeit des Materials. Haben folglich etwas Objektives, eine materialisch vorgegebene Realität.
Wie die Frauenakte zeigen, liegt Handels Leidenschaft aber in der subjektiven Begegnung als dem für ihn einzig relevanten Teil der Realität.
Es ist also nicht verwunderlich, daß ihn seine Entdeckungsreise ganz bald wieder zur Subjektivität zurückführt.
Diesmal aber bis auf den schieren Mutterboden seiner sinnlichen Strukturen.
Es entstehen Bilder, die wie aufgelöste Makrostrukturen erscheinen, aber malerisch als Feinstruktur gearbeitet sind. Im Prinzip also genauso wie die Körper seiner Frauenbildnisse.
Sie sind also voll und ganz Träger seiner malerischen Sinnlichkeit, allerdings unter Verzicht auf die biologisch aphrodisierende Wirkung der Frauenbilder.
Sie sprechen die in uns ausgebildete Signalempfindlichkeit für Strukturen und deren Einfluß auf unsere Gemütsstimmungen direkt an. Wer betrachtend in die Sinnlichkeit dieser Bilder eintaucht, wird von ihrer jeweils eigenen Gefühlslage eingefangen, ohne den Grund dafür zu erkennen.
Der Vergleich mit Musik drängt sich auf. Auch sie bringt in uns angelegte Empfindungen zum Schwingen, zu denen sie eine offensichtliche Affinität hat, ohne daß wir letztlich erklären können, warum das so ist. Nicht das Sujet, das Szenario, die Ausstrahlung einer Person oder der Verlauf einer Handlung erzeugt den Affekt in uns, sondern die visuelle Musikalität, die Peter Handel in seinen Bildern absolut gesetzt hat.
Realismus sind sie trotzdem. Sogar erst recht.
Die Realität, die Handel in diesen Bildern anspricht, liegt in uns, den Betrachtern: Die in uns real vorhandene Appetenz, die von ihnen ausgehenden sinnlichen Signale zu rezipieren und affektiv zu deuten.
Ein Realismus also nicht als Eigenschaft des Kunstwerks. Oder im Sinne der Wiedererkennbarkeit von erfahrener Realität im Abbild.
Sondern Realismus als realer wahrnehmungspsychologischer Prozeß der Rezeption. Und zwar als unausweichlicher, weil von angeborenen, unserem Willenseinfluß weitgehend entzogenen Auslösemechanismen (Konrad Lorenz) gesteuerter Prozeß. Vielleicht vorgeprägt in uns durch die platonische Schau des absoluten Sinnlichen? Gewissermaßen also ein ideeller Realismus, wenn dieses Paradoxon gestattet ist. Und dieser Realismus ist allen Bildern Handels eigen.
Wichtig ist zu wissen, daß Peter Handel an allen seinen scheinbar so verschiedenartigen Malstilen gleichzeitig arbeitet. Sie stellen keine aufeinanderfolgenden Epochen dar, sondern sind für ihn lediglich verschiedene Ebenen der gleichen Realität.
Ihr gemeinsames Ziel ist die dem Künstler durchaus bewußte Lust an der Attacke auf die Sinnlichkeit seiner Betrachter.
Ich für meinen Teil, lasse mich gerne lustvoll attackieren.

Text von Ulrich Maubach

One Person Exhibitions

One Person Exhibitions

1975 Galerie Weber, Krefeld
1975 Städtische Sammlung, Duisburg
1981 Galerie "Polyprint", Wuppertal
1982 Kulturhalle Neukirchen-Vluyn (mit H. James Schmitz)
1983 Galerie Gering-Kulenkampff, Frankfurt (mit Jürgen Heckmanns)
1986 Galerie Gering-Kulenkompff, Frankfurt
1991 Atelierausstellung mit Jürgen Heckmanns in Herford
1992 Galerie Ulrich Gering, Frankfurt

Group Exhibitions

Group Exhibitions

1970 Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg
1971 - 75 Winterausstellung Düsseldorf
1979 Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg
1980 Miami International print biennal, USA
1980 Städtisches Museum Trier
1980 Museum Portsmouth, England
1981 "Auto in der Kunst", Schloß Oberhausen
1985 Ausstellung der Stipendiaten in Vilnius, Litauen
1986 Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg
1990 Galerie Tabula, Tübingen
1991 Galerie Neuropa, Heidelberg

Seit 1982 Beteiligung an den Internationalen Kunstmessen von Düsseldorf, Köln, Basel und Frankfurt

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Exhibition History 

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Venue types: Gallery / Museum / Non-Profit / Collector
Exhibitions in artist-info 15 (S 3/ G 12) Did show together with - Top 5 of 77 artists
(no. of shows) - all shows - Top 100
Joerg Eyfferth (4)- 14
Clemens Erlenbach (4)- 19
Petra Levis (4)- 9
Uwe Gräbner (3)- 14
Philipp Weber (3)- 6
Exhibitions by type
15:   15 / 0 / 0 / 0
Venues by type
3:   3 / 0 / 0 / 0
Curators 0
artist-info records Sep 1986 - Jan 2013
Countries - Top 2 of 2
Germany (14)
Netherlands (1)
Cities 3 - Top of 3
Frankfurt am Main (12)
Essen (2)
Amsterdam (1)
Venues (no. of shows ) Top 3 of 3
Ulrich Gering, Galerie für Realismus (12)
Galerie Klose (2)
Galerie Steltman - Amsterdam (1)
Curators (no. of shows) Top 0 of 0
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Galerie Klose G Nov 2012 - Jan 2013 Essen (15) +0
Ulrich Gering, Galerie für Realismus G Jun 2012 - Jul 2012 Frankfurt am Main (117) +0
Galerie Klose S Oct 2010 - Nov 2010 Essen (15) +0
Ulrich Gering, Galerie für Realismus G Jun 2010 - Jul 2010 Frankfurt am Main (117) +0
Ulrich Gering, Galerie für Realismus G Sep 2007 - Oct 2007 Frankfurt am Main (117) +0
Ulrich Gering, Galerie für Realismus G Sep 2004 - Nov 2004 Frankfurt am Main (117) +0
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