Artist | Barbara Feuerbach (*1952)

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      "Beziehungen"1997
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    • Barbara Feuerbach

      "Hängende Torte"1995
    • Barbara Feuerbach

      Tapisserie "Die Roten Jungfrauen"1996

Biography

Biography

1952 in Friedberg/Hessen geboren
1975 – 80 Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule, Frankfurt/M. bei Professor Johann Georg Geyger
1982 Aufenthalt und Studium in New York, Los Angeles und San Francisco
1983 Künstlergruppe P.a.u.l.
1986 Künstlergruppe 5 + x

Solo Exhibitions

Solo Exhibitions

1986 Kreditanstalt für Wiederaufbau
1987 Galerie 24, Frankfurt a.M.
1991 Galerie Golart, München
1992 Galerie der Künstler, Frankfurt a.M.
1992 Galerie im Haus der Begegnung, Frankfurt a.M.
1993 ABC-Eurocom, Frankfurt a.M.
1994 Galerie Ulrike Buschlinger, Wiesbaden
1995 "Bestäuber", Katharinenstr.12, Darmstadt
1995 "Kunst und Humor", München
1996 "Tapisserien", Galerie Ulrike Buschlinger, Wiesbaden
1996 Galerie im Haus der Begegnung, Frankfurt a. M.
1997 Kunst im öffentlichen Raum, Rostock
1997 Kunst im öffentlichen Raum, Halle
1998 "Beziehungen" Galerie Arte Giani, Frankfurt a.M.

Group Exhibitions

Group Exhibitions

1980 Städelschule, Frankfurt a.M.
1981 Galerie Schlepper, Frankfurt a.M.
1982 Baker & McKenzie, Frankfurt a.M.
1983 P.a.u.l. I und II in Frankfurt a.M. und Offenbach
1984 "ZuDritt auf eigene Gefahr", Frankfurt a.M.
1987 Galerie 24, Frankfurt a.M.
1990 Kunstverein Friedberg
1993 "Die Subversion des Lachens, Museum am Ostwall, Dortmund
1994 "Aktion Grundsteinkiste", Kunsthaus Langenberg
1995 "Mobilität", Michael Conrad & Leo Burnett, Frankfurt
1995 "Unterwegs", Obernburg
1995 "Sommer", Galerie Buschlinger, Wiesbaden
1996 "Polaritäten", Galerie Foraum,' München
1996 Bradford-Kunstpreis, Frauenmuseum, Bonn
1996 "Die Grundsteinkiste", Rheinisches Landesmuseum, Bonn
1997 "Korrespondenzen", ART, Frankfurt
seit 1991 Frankfurter Edition, Buchmesse Frankfurt

About the work (deutsch)

About the work (deutsch)

Barbara Feuerbach - Feurige Bacchantin?
Sie lächeln und flirten mit kokettem Augenaufschlag. Sie tanzen, springen und posieren. Sie sind zumeist jung, dynamisch und guter Laune - Er und Sie, Sie und Er. Eine heiter sinnliche Personnage tummelt sich auf der imaginären Spielwiese einer heilen Kunstwelt, in der kein Platz für Trübsal zu sein scheint. Friede und Freude statt Geschlechterkampf? Die Bildwerke Barbara Feuerbachs besetzen Räume mit arabesk farbkräftigen Gestaltungen, überziehen mit rauschhaftem Figuren- und Formenrapport nicht nur Wände und Decken, sondern tragen ihre ausgelassene Dynamik auch in den Raum hinein, so daß sich der Betrachter der mitreissenden Wirkung kaum entziehen kann. Die Farben sind bunt und fröhlich, der Pinselduktus ist schwungvoll ausladend, der Farbauftrag üppig. Es fällt auf, daß die Künstlerin auf Kunstgewerbliches anspielt, kunsthandwerkliche Techniken und sogar Vorfabriziertes wie Tortendeckchen oder Dekostoffe einbezieht. Stets haftet ihren Produkten aus Papier, Pappe und bunten Geweben etwas vom Wesen ephemeren Zierwerks an. Doch welche Räume soll diese "Gebrauchskunst" schmücken? Handelt es sich um Dekorationen für bacchantische Orgien-Mysterien der Liebe? Für ein sommerliches Fest auf der Insel Cythera etwa, dem mythenumwobenen "locus amoenus" amouröser Glücksverheißung? An der Eignung der Werke hierfür erwachsen bei genauerem Hinsehen Zweifel.
Die Gesten der flott gemalten Burschen und Mädel wirken auf den zweiten Blick seltsam unterkühlt und distanziert, und die übergroßen Augen halten nicht, was die verheißungsvollen roten Lippen zunächst zu versprechen schienen - wem überhaupt versprechen? Obgleich die Figuren sich dem Betrachter zuwenden, begegnen ihre Blicke nie dem seinen. Die meist jugendlichen Wesen fordern uns nicht zur Teilnahme an ihrem außeralltäglichen Dasein auf; sie machen uns nicht zu Komplizen des Spiels, sondern scheinen an uns vorbei, durch uns hindurch auf einen anderen, imaginären Betrachter zu schauen. Wer mag dieser Dritte sein? Wessen Aufmerksamkeit ist für das Leben dieser Wesen entscheidender als die unsere?
Der Geist der Aphrodite oder der des Dionysos weht oder springt uns schon deshalb nicht an, weil sich die Figuren weder zu galanten Genreszenen für einen sinnlich-sittlichen Connaisseur formieren, noch zu einem orgiastisch ausschweifenden Gruppenbild für einen lüsternen Voyeur. Tatsächlich ist das hier Vorgestellte nicht zu verwechseln mit einem Lobpreis geschlechtlicher Begegnung, gesungen zur Feier menschlicher Physis. Hinter den überbordenden Lust gebärden, der appetitlichen Opulenz der Körper und der Kulinarik von Formen und Farben wird etwa anderes, Beunruhigendes spürbar. Birgt der Schein de Oberfläche Wüsten? Oder schlimmer: Ist dahinter Nichts? Erwartet uns Tragik oder Leere beim Blick hinter die Kulissen der Lustbarkeit? Die Form der Festdekoration scheint weniger Szenerie leichten Müßiggangs, vielmehr Verhüllung des zweiten, tragischen Gesichts der janusköpfigen Geschlechterbeziehung, eine Maskerade, die das Jenseits rauschhafter Begegnung im Kreis gedankenlos Gleichgesinnter kaum verhüllt. Doch der symbolische Mehrwert wir nicht offen zu Markte getragen. Es werden Klischee zitiert und dadurch gleichzeitig konterkariert. Diese Fröhlichkeit scheint bedenklich.
Die jüngsten Werke Barbara Feuerbachs, denen dieser Katalog gewidmet ist, lassen sich in vier Motivkomplexe gliedern. Auf die Bilder mit Tanzpaare der Jahre 1992 bis 1994 folgen die in den Raum springenden "Bestäuber" von 1994/95. 1995 hat die Künstlerin vor allem an "Hängenden Torten" gearbeitet 1996 an "Tapisserien".


Tapisserien
Die großen Tapisserien zeigen Menschen in "geordneten Verhältnissen": Bei diesen Wandteppichen werden auf Nessel gemalte Gruppenbilder eingefaßt von einer Rahmung aus Kassettenfeldern mit bunten geometrischen oder floral stilisierten Mustern. Der Kontrast der umfassenden breiten Streifen zum Mittelfeld wird durch das Glänzen der verwendeten Stoffe und eine Unterfütterung mit Schaumstoff verstärkt. "Typisch weibliche" Handarbeitstechniken, wie Färben, Zuschneiden, Flicken, Applizieren, Ansetzen, Annähen, Vernähen, Abnähen, Absteppen, machen demnach einen Großteil der Arbeit Barbara Feuerbachs an diesen Werken aus. Tatsächlich ist die Künstlerin "mit der Nadel groß geworden", ihre Mutter war Schneiderin. Die vertraute Technik wendet sie aber nicht nur mit Lust an, sie reflektiert sie auch ironisch.


Hängende Torten
Bei den runden Tortenbildern, die von der Decke hängen, dominiert das dekorative Schema in einem Ornament der Beziehung. Der Hintergrund ist aus collagierten Tortendeckchen bzw. aus deren schablonierten Mustern zusammengesetzt; davor entfaltet sich ein teils mehrschichtig gestaffelter, meist männlich/weiblich alternierender Figurenreigen, der zuweilen von zusätzlichen Girlandenelementen umgeben ist. Die Mitte wird durch Füße oder Hüften gebildet. Gesten rahmen ornamental Körper und Blicke. Die paarweise spiegelbildlich angeordneten Figuren hat die Künstlerin synchron mit beiden Händen gemalt, um so auch im Duktus eine gleichwertige Beziehung zu gestalten. Das komplementäre Rot/Grün der männlichen Trikots und der weiblichen schulterfreien Kleider oder Badeanzüge sowie der verschränkende Gestus der Figuren ergibt, zusammen mit dem floralen Spitzendeckenornament, eine "hübsche" Verkettung der Geschlechter. Wir sehen ein stilisiertes Beziehungsgeflecht mit geordnetem Rhythmus, eine ewige Wiederkehr des Gleichen - ein Zirkel, aus dem es kein Entrinnen gibt. Mann und Frau haben sich arrangiert, die Positionen innerhalb ihrer Partnerschaft sind definiert. Ein Blick ohne Unschuld mag die spezifische Kombination von hockenden und stehenden Figuren im Sinne psychoanalytischer Symbolik deuten. In diesem Ornament der Scheinbeziehungen gibt es keine Intimität. Mit ihren Tortenbildern zitiert Barbara Feuerbach barocke, kreisrunde Deckenfresken, jedoch ohne deren perspektivisch illusionistische Verkürzungen. Diese Verflachung ist aber nur scheinbar ein Schritt in Richtung auf ein unverbindliches Dekor repetierender Muster. Die Zweidimensionalität der selbstgenügsam wirkenden Kreisbewegung von Männer- und Frauenkörpern nutzt die Künstlerin, um die Enge einer steten Wiederholung im demonstrativ freudigen Miteinander der Geschlechter ins Bild zu setzen.

Texte von Rosamunde Neugebauer, Thomas Röske

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