Non-Profit | Kestner-Gesellschaft

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Exhibition Title

100 | Edvard Munch

 

Edvard Munch

07.10.-03.11.1929, Kestner Gesellschaft Hannover

Zur 100. Ausstellung der Kestner Gesellschaft
Die Sammlung von Gemälden und Graphiken des großen Norwegers EDVARD MUNCH, mit der die Kestner-Gesellschaft ihr Winterprogramm 1929-1930 eröffnet, ist ihre hundertste Ausstellung. Man könnte die Liste dieser hundert Ausstellungen das Glaubensbekenntnis der Kestner-Gesellschaft nennen. Sie beweist, daß seit ihrem Bestehen die Kestner-Gesellschaft nicht aufgehört hat, „den Kampf um die Probleme der Kunst" zu führen, was ihr erster künstlerischer Leiter, P. E. Küppers, im ersten Jahresbericht als ihr Ziel bezeichnete. Denn wenn es auch nicht ihre Aufgabe ist, ausschließlich modernste Kunst zu bringen, so liegt ihre eigentliche Bedeutung doch darin, daß sie Vorkämpferin für das Neue ist, das noch um Geltung ringt. Sie soll mit der Spitze der Entwicklung gehen und damit wirklich produktiv den künstlerischen Lebensprozeß beeinflussen. Das war und ist der eigentliche Sinn dieser Gesellschaft. Es ist auch dasjenige, was ihren Ruf in Hannover und im In- und Ausland begründet hat.
Als man noch nirgends wagte, Künstler wie P. Modersohn, Nolde, Klee, Feininger und Lehmbruck auszustellen, hat die Kestner-Gesellschaft es getan, und die Entwicklung des letzten Jahrzehnts hat ihr darin Recht gegeben. Als dann nach der Welle des Expressionismus eine resignierte Rückkehr „zur guten alten Kunst" die Parole der Mehrheit war, hat die Kestner-Gesellschaft die Sache der wenigen Künstler vertreten, deren Kunst eine positive Weiterentwicklung bedeutete. El Lissitzky hat jahrelang als Gast der Kestner-Gesellschaft in deren Hause gewohnt und durch sie in Hannover und Deutschland Boden gewonnen. Heute hängen seine Werke und die Arbeiten seiner Richtung in vielen Museen und die Auswirkungen dieses Stiles begegnen uns auf Schritt und Tritt in den künstlerischen Äußerungen unseres täglichen Lebens. Ähnliche Bedeutung wie den Ausstellungen, kommt auch den übrigen Veranstaltungen der Kestner-Gesellschaft zu. Schon vor zehn Jahren hat hier Walter Gieseking moderne Musik gemacht und haben Däubler, v. Hatzfeld, Ringelnatz und Werfel Gedichte vorgetragen. Und als die Entwicklung der abstrakten Kunst aus innerer Notwendigkeit zum abstrakten Film führte, hat die Kestner-Gesellschaft vor sechs Jahren diesen und seit-dem den künstlerischen Qualitätsfilm überhaupt in ihr Programm aufgenommen.
So konnte der Weg der Kestner-Gesellschaft begreiflicher Weise nicht immer einfach sein. Denn derjenigen Sache, die ihren Wert erst noch beweisen muß, bei der Allgemeinheit Geltung zu verschaffen, wird stets Widerstände erzeugen. Aber auf künstlerischem Gebiete ist, wie überall, der Kampf die Voraussetzung für wirkliches Leben. Er braucht nicht immer in lauten Resolutionen sich zu äußern, sondern kann auch zeitweise in stillen Spannungen und Gegensätzen fortglimmen. Dieser gesunde, notwendige und gute Kampf ist im hannoverschen Kunstleben seit vielen Jahren nicht mehr eingeschlafen, und dazu hat die Kestner-Gesellschaft ein nicht geringes Teil beigetragen.
Der Vorstand der Kestner-Gesellschaft
Prof. Dr. Dorner Dr. Sode Dr. Grimm

Source: Foreword in the exhibition's catalog

artist-info.com Exhibition Page
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