Museum | Von der Heydt-Museum

Turmhof 8
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T.: +49 (0) 202 - 563 6231
Web: https://von-der-heydt-museum.de/ Email: von-der-heydt-museum@stadt.wuppertal.de

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Exhibition Title

Fremde sind wir uns selbst (2/5)
 - Bildnisse von Paula Modersohn-Becker bis Zanele Muholi - Körpersprachen

Raum 2

II. Körpersprachen
Das klassische Porträt ist auf das Gesicht ausgerichtet. Der Körper wird häufig ausgeblendet oder abgeschnitten, dabei ist er immer Teil des Menschen. Der Körper ist die physische Begrenzung des Ich. Die Haut, als einfassende Hülle, ist die Schwelle zwischen Innen und Außen. Insbesondere seit den 1960er Jahren ist der Körper in der Kunst zum Material und zu einer bespielbaren Fläche geworden. Soziale, kulturelle oder politische Aspekte werden dabei häufig mit dem Körper als Stellvertreter verhandelt.
Die Bildnisse in diesem Raum widmen sich Körpern, ohne dabei Identitäten darzustellen. Die Körper weisen verschränkte Haltungen auf. Arme und Beine sind zum Beispiel angewinkelt und überdecken einander oder den Rumpf, der Körper ist eng eingefasst oder hockend zu einer runden Form verkleinert. Der Körper ist dabei nie als Ganzes präsentiert. Oft wirken diese Haltungen schützend.

 

Fremde sind wir uns selbst
Bildnisse von Paula Modersohn-Becker bis Zanele Muholi


21.08.2022 - 29.01.2023
Von der Heydt-Museum, Wuppertal
https://von-der-heydt-museum.de

 

Press Release (Deutsch / English)

Die Ausstellung »Fremde sind wir uns selbst« widmet sich Fragen der (Selbst-) Darstellung und Repräsentation in der Bildenden Kunst seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert.
Anhand von Hauptwerken aus der Sammlung des Von der Heydt-Museums wird erfahrbar, wie sich gesellschaftli¬che und soziale Rollenvorstellungen in Bilder vom Menschen einschreiben und wirken. Das Spektrum reicht von Gemäl¬den der klassischen Moderne, etwa von Paula Modersohn-Becker, Emmy Klinker, Henry de Toulouse-Lautrec, Christian Schad und Felix Vallotton, über Werke von Wols, Francis Bacon und Miriam Cahn bis in die Gegenwart, u.a. vertre¬ten durch Tobias Zielony und Zanele Muholi.
Der Titel der Ausstellung ist Julia Kristevas gleichnamigem Buch (1990) entliehen. Im selben Maße, so ihre zentrale These, in dem wir einander fremd sind und uns gegenseitig beargwöhnen, sind wir auch uns selbst fremd ¬und bleiben es. Und gerade dies erkennt die Philosophin als Schlüssel im Umgang mit dem Anderssein.
Anhand der Werke in der Ausstellung offenbart sich, wie die Wahrnehmung eines Menschen durch die Inszenierung eines Bildes gelenkt oder beeinflusst wird. In Paula Modersohn-Beckers Figurenbildnissen etwa wird das Indi¬viduelle abstrahiert, um zu einer Verallgemeinerung und zu einer neuen, eigensinnigen Form zu finden. Francis Bacon umschreibt in seinen Gemälden menschliche Extremsituationen und das Ausgesetztsein des Menschen in der Welt. Und Zanele Muholis eindrückliche Selbstbildnisse spielen auf subtile Weise mit geschlechtsspezifischen Konventio¬nen und zielen, im Sinne eines visuellen Aktivismus, auf die Auflösung repressiver Narrative.

 

Press Release (Deutsch / English)

The exhibition "Strangers to Ourselves" explores questions of (self-) depiction and representation in the visual arts since the end of the 19th century.
Major works from Von der Heydt Museum% collections show the ways in which roles defined by societal preconceptions ore inscribed in Images of human beings, and the effect this has an how they are perceived. The exhibition covers a broad range of works, from classical modern paintings by Paula Modersohn-Becker, Emmy Klinker, Henry de Toulouse-Lautrec, Christian Schad and Felix Vallotton, to works by Wols, Francis Bacon and Miriam Cahn, and up to the present day, represented by Tobias Zielony and Zanele Muholi, among others.
The title of the exhibition is taken from Julia Kristevo's 1990 book of the same narre. According to her central thesis, we are strangers to each other and resent each other to the same ex-tent that we are strangers to ourselves - and so it shall remain. This is precisely the point the philosopher recognizes as key in dealing with the concept of otherness.
The works in the exhibition reveal how a person's perception is guided or influenced by the staging of an image. In Paula Modersohn-Becker's figure portraits, for example, the individual is abstracted in order to achieve generalization and a new, willful form. In his paintings, Francis Bacon depicts human ex¬tremes and man's vulnerability in the world. Zanele Muholi's impactful self-portraits play subtly with gender-specific conventions and, in the sense of a visual activism, aim to dissolve repressive narratives.

Curator: Dr. Anna Storm

 

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