26.10. - 22.12.2001, Ausstellung bei Galerie Dorn, Stuttgart
Die intensive Farbigkeit, das Licht und die Bewegung prägen die Bilder des Stuttgarter Künstlers, der sich zeitlebens mit diesen bildnerischen Phänomenen auseinander setzte. Herbert Bauer steht somit in jener Tradition der Klassischen Moderne, wie sie vor allem Kandinsky und Klee geprägt und vermittelt haben. Die Galerie Dorn hat immer wieder gerade die Klassische Moderne und mit Fritz Winter und Willi Baumeister unter anderen die Väter der Abstrakten Kunst nach 1945 ausgestellt.
Herbert Bauer ist in der Galerie Dorn zum ersten Mal mit seinem Werk vertreten. 1961 - 63 studiert er in Kassel bei Fritz Winter, dessen Meisterschüler er wird. Mitte der 60er Jahre entwickelt er seine eigene, zunächst noch gestisch bestimmte Bildsprache. Dann ab 1969 die Geometrisierung, die "Quadratbilder", gesteigerte Farbintensität. In ihnen greift er Merkmale der amerikanischen Hard-Edge-Malerei auf und verarbeitet sie auf ganz eigene Weise mit dem Erbe der Klassischen Moderne. Mitte der 70er Jahre schließlich hat Herbert Bauer den für ihn so charakteristischen Stil gefunden. Die rein abstrakte Malerei ist jetzt modifiziert zugunsten einer Annäherung an landschaftliche Motive. Ab 1974 erscheint die Natur dann zeichenhaft zu einem Mikrokosmos verdichtet. Nunmehr entfaltet die Farbe eine bisher nicht gekannte Leuchtkraft und Dynamik.
Die Bilder der siebziger und der achtziger Jahre prägen die Ausstellung.

1935 am 16. Mai in New York geboren
1951 Lehre als Farblithograph in Stuttgart
1954 - 59 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, mehrere Aufenthalte in Italien
1959 Beginn einer Tätigkeit (experimentelle Graphik) beim Volkswagenwerk in Wolfsburg
1961 Fortsetzung des Studiums bei Fritz Winter an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Kassel
1964 - 72 arbeitet im Atelier in Stuttgart,
1972 "Bilder der freien Kräfte im Raum",
1972 "Bewegung von der Weite",
1972 "Das Quadrat"
1972 schwere Erkrankung
1973 Genesungsaufenthalt auf Sardinien (Sardinien Zyklus)
1974 Beginn der Serie der Inselbilder
1980 erste ausführliche Werkmonographie erscheint
1981 große Griechenlandreise
1982 neue Arbeiten in Fragmenten und Zeichen, später als verdichtete Visionen des Inselzyklus
1984 unheilbare Erkrankung
1986 am 20. März in Stuttgart gestorben

1957 Beteiligung beim Kunstpreis der Jugend, Baden-Baden
1970 Europex Gallery, New York
1972 Drexel Gallery, New York
1973 TWS-Galerie, Stuttgart
1973 Kunstverein Ingolstadt
1975 Städtische Galerie, Paderborn
1975 Internationale Graphik Ausstellung, Bielefeld
1976 Fritz-Winter-Haus, Ahlen
1977 "Rubenspreisträger", Städtische Galerie, Siegen
1978 Frankfurter Buchmesse
1978 Fritz-Winter-Haus "Ein Rückblick", Ahlen
1979 Galerie Manus Presse, Stuttgart
1980 Siemens AG, Erlangen "Druckgraphik 1953-1979"
1981 "Das kleine Format', Fritz-Winter-Haus, Ahlen
1981 "Große Retrospektive", Kulturamt der Stadt Paderborn
1984 Haus Gackstatter, Stuttgart
1985 Galerie Landesgirokasse, Stuttgart
1986 "Gedächtnisausstellung", Fritz-Winter-Haus, Ahlen
1991 Galerie Susanne Bauer-Osthus, Stuttgart
1994 "Abstrakte Maler", Kreissparkasse Esslingen
1996 "Graphik des 20.Jahrhunderts" Fritz-Winter-Atelier, Diessen
1996 "Huldigung an die Farbe", Erfurt
1999 "Die Glut der Sterne", Galerieverein Leonberg
2000 "Wandlung der Bildwirklichkeit", Bankhaus Bauer, Stuttgart
2001 Galerie Dorn, Stuttgart

- "Werkverzeichnis 1955-1980", Manus Presse Stuttgart, 1981, Texte unter anderen Günther Wirth, Horst Keller
- Günther Wirth, "Arbeiten auf Papier", Verlag Hatje, Stuttgart