Artist | Ruth Kappus (*1944)

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    • Ruth Kappus

      'WITHOUT Milk' (Serie WITH-WITHOUT)2000
    • Ruth Kappus

      'QUANTITAS DISCRETA I'1999
    • Ruth Kappus

      'Not WITHOUT' (Serie WITH-WITHOUT)2000
    • Ruth Kappus

      'Not WITH' (Serie WITH-WITHOUT)2000
    • Ruth Kappus

      'WITHOUT one shoe' (Serie WITH-WITHOUT)2000

Biography

Biography

1944 in Gießen geboren, studiert Ruth Kappus von 1965-69 Germanistik und Romanistik in Frankfurt und Heidelberg und erwirbt nach längeren Auslandsaufenthalten in Lausanne und London Zertifikate in der französischen und englischen Sprache. Seit 1973 arbeitet sie freischaffend als Journalistin in den Bereichen Kultur, Reportage und Mode. Aus dieser Zeit stammen die ersten Berührungspunkte mit der Photographie. Sie interviewt große Künstler wie André Kertész und besucht in Arles, Südfrankreich Workshops von Ralph Gibson, W. Eugene Smith und Yousuf Karsh. 1975 startet sie eine internationale Laufbahn als Make-up-Artist, durch die sie die Arbeit weltbekannter Photographen wie z.B. Horst P. Horst kennenlernt und unterstützt. Zwischen 1975 und 1994 ist sie in der Werbeagentur NPC tätig, wird Creative Director für die Herstellung von Beauty-Produktionen, ist PR-Managerin von BOGNER Menswear und begleitet ihren Lehrer und Freund, den Photographen Walter Kober, auf zahlreichen Photoreisen um die Welt. 1994-95 studiert sie an der Universität München Theaterwissenschaften und belegt Seminare für Journalisten und Photographen. Seit 1996 spezialisiert sie sich auf Schauspielerportraits. Das Gesamtwerk vereint ihre Arbeit als Visagistin, Photographin und Autorin. Ihre Portraits erscheinen in Zeitschriften und Magazinen wie VOGUE, ELLE, FOCUS, STERN und in Theaterfachzeitschriften. Die Serien künstlerischer Körperstudien, betitelt 'QUANTITAS DISCRETA' (1999) und 'WITH-WITHOUT' (2000), die neben den Schauspielerportraits in Ausstellungen gezeigt werden, versteht sie als Erweiterung ihrer Portraitphotographie.

About the work (deutsch)

About the work (deutsch)

Ruth Kappus liefert mit ihrer Photoedition 'QUANTITAS DISCRETA' einen Beitrag zu dem seit einem Jahrhundert fortschreitenden Diskurs über die Grenzen des Sichtbaren und Unsichtbaren in der Photographie und die subjektive Rolle des Betrachters. Bedingt durch die Parameter des Negativs fiel der Photographie seit dem 19. Jahrhundert die Rolle des Fragmentierens zu. Das photographische Bild zeigt immer nur einen Ausschnitt der Realität. Folglich stellt sich in der gesamten Photographie die Frage nach Anwesenheit und Abwesenheit - nämlich dessen, was im Moment der Aufnahme vorhanden ist und dessen, was sich außerhalb der Bildfläche befindet.

'QUANTITAS DISCRETA' bezeichnet Teile einer naturhaften Einheit, die durch andersartige Körper räumlich voneinander getrennt sind. Ruth Kappus entspricht diesem philosophischen Begriff in ihren Schwarz-Weiß-Photographien von Teilansichten des entblößten weiblichen Körpers. Aus dem Wahrnehmungskontinuum der Wirklichkeit löst sie durch den begrenzten Bildausschnitt Fragmente aus und isoliert sie. Auf diese Weise verdichten sich die Eigenschaften des photographischen Bildes, das die Dinge aus ihrem Kontext löst und sie künstlich begrenzt. Die natürliche Ordnung, durch die ein Ganzes sich erst definiert, wird durch das intime Nebeneinander abstrakter Details aufgehoben.

Im Spiel von Licht und Schatten, Heil und Dunkel, Schärfe und Unschärfe entzieht die Photographin auch innerhalb des Bildmotivs den Körper teilweise dem Blick des Betrachters, um ihn an anderer Stelle mit lupenreiner Genauigkeit abrupt zu exponieren. Die Geschichte einer partiell verweigerten Auskunft gewinnt ihren Reiz aus dem Rätsel um das Unsichtbare. Der Zustand des Ungewissen wird - indem er das Verlangen nach Verfügbarkeit weckt - zum erotischen Stimulus. Die bewusst eingesetzte photographische Technik führt zu einem Wechsel zwischen Konkretem und Abstraktem, der einerseits das Verschmelzen von Materie und Atmosphäre vorführt, um andererseits deren krassen Gegensatz zu thematisieren. Konturen verschwimmen oder gehen graduell in den Hintergrund über. Die Trennung zwischen Objekt und Umfeld wird teilweise aufgelöst und dann wieder im harten Schwarz/Weiß-Kontrast exakt bestimmt.

Der Betrachter erlebt das Körperliche als Metapher des dem Medium Photographie immanenten -oszillierend zwischen Realismus und Abwesenheit des Objektes. 'Man hat der Photographie oft vorgeworfen, dass sie unerwünschte Anwesenheit abbilde', sagt Ruth Kappus, 'doch dient die Auswahl zwischen mehreren Formen der Realität dem Ziel, die scheinbare Anwesenheit des Gesamten zu erreichen ... Jeder Körper beherbergt eine Seele; ohne sie ist physisches Geschehen nicht zu verstehen. Ich versuche, spürbar zu machen, dass jedem einzelnen (Körper-) Teil die Identität des Ganzen innewohnt.' Wo dies gelingt, vermag die Photographie mehr als die Wirklichkeit, in der ein. Fuß ohne Bezug auf den Organismus nicht einmal definiert werden kann. Folglich wird das Medium Photographie nicht zur Reproduktion der Realität im Sinne dokumentarischer Wiedergabe genutzt, vielmehr bedarf es zur Erschließung verborgener Bildinhalte der aktiven Mitwirkung des Betrachters. Dessen subjektive Wahrnehmung des Gegenwärtigen schließt sowohl die Erinnerung an Vergangenes als auch ein Erahnen der Zukunft ein und erlaubt einen visionären Blick von den Teilen auf das Ganze. Demzufolge liefert Ruth Kappus dem holistischen Denken der Moderne visuelle Argumente, indem sie dieses in die Auseinandersetzung mit der Photographie integriert.


Über das Schauen und Spielen
'Je schärfer das Objektiv, um so grausiger wird alles.'
Die Anmerkung zur Portraitphotographie stammt von jenem Schriftsteller, der selbst mit äußerster Schärfe den Blick auf das Extreme, häufig auch Abstoßende des Details richtete - Thomas Bernhard.
Die Literatur zeigt das Besondere auf, um das Allgemeine sichtbar zu machen. Der Photograph beleuchtet das Individuum.
Es ist zum Leitmotiv eines Genres geworden, das Makro-Objektiv auf die Schrunden des Körpers zu richten, um im extremen Blow-up den Blick freizugeben auf die Schrunden der Seele. Hinter die Maske schauen, dem Menschen sein Geheimnis entreißen, auch auf die Gefahr hin in eine Fratze zu schauen: Entblößung als Mittel zum Zweck. Schönheit ist der Tod der Kunst.
Mit Schauspielern ist das nicht zu machen. Schauspieler sind Menschen, die aus Berufung Masken tragen. Sie ihnen entreißen zu wollen, um der Mode des Decouvrierens zu folgen, hieße nie, ihrer Wahrheit näher kommen. Ihr Spiel mit Bild und Maske ist ein Spiel mit den Gesichtern der Wahrheit. Es ist ihrem Wesen immanent, und es endet nicht am Bühnenausgang.
Schauspieler verweigern sich dem Photographen, dem es n u r um die D i f f e r e n z zwischen Gesicht und Maske geht. Nur wenige, die nicht Mißtrauen und Unsicherheit eingestehen im Vorfeld eines Phototages. In ihrer Eigenschaft als öffentliche Personen wollen sie spielen, nichts als spielen. In der Kamera ist die Öffentlichkeit aber anders anwesend als im Theatersaal oder Kino - und hier ist mein Signal: den Künstler einbetten in sein Element und geduldig warten, bis nicht mehr gespielt wird. Was ist jetzt die Rolle, wo die Bühne, wer der Regisseur? Bloß kein Studio, kein Blitzlichtgewitter, keine Coiffeure und Voyeure. Weg mit den Feinden des Mysteriums. Wir machen unser Zimmer zur privaten Bühne. Intimität ist das Schlüsselwort. jetzt spielen wir das Spiel gemeinsam, und in der Besetzung für das Vorspiel bin ich die 'Maske'. Unter meinen Händen spüren die Akteure, ich bin an ihrer Seite, ich werde sie nicht verraten, ich räume behutsam auf in ihren Gesichtern, schaffe Klarheit und Kontur, pudere Störendes weg, füge nie Fremdes hinzu, mache die Bühne frei für den reinen Ausdruck. Mit dem Griff zur Kamera verwandele ich mich in einen Regisseur, der nichts vorgibt und nichts verhindert, in ein Publikum, das nichts übersieht und nichts verurteilt. Vor- allem warte ich, beharrlich schauend. Ich warte auf den ganz bestimmten Ausdruck, in dem 'die Seele zum Vorschein kommen muss', wie es der Erfinder der Photographie, Daguerre, in seiner Schrift über die Portraitkunst zu Beginn der 1860er Jahre fasste. Nicht auf ein vermeintlich Wahres hinter und vor aller Bildhaftigkeit, sondern auf den einen Moment der Harmonie von Geste und Ausdruck, der ein Bild erst ermöglicht. Es ist der Augenblick, der auf alle davor verweist und, wenn es gelingt, auch auf die in der Zukunft möglichen - die kleine Weile in diesen Gesichtern, die sich im Wechsel der Mimik Festschreibungen so gerne widersetzen und eben daraus ihre Eigenart beziehen. Nur ein solcher Befund kann den Schauspieler charakterisieren, der immer etwas ist und zugleich nicht ist, er selbst und diesem stets ein anderer. Da klingt dann auch das sich Wieder-E r k e n n e n eines S c h a u s p i e l e r s auf seinem P h o t o wie der U m k e h r s c h l u ß z u d e n g e m a c h t e n Erfahrungen:'...d i es e Rolle möchte ich spielen...' (Edgar Selge) 'Welche? Dich selbst?'

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Katharina Sallenbach (2)- 19
Betha Sarasin (2)- 7
Fred Reichman (2)- 20
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